
Ferne Welten, neue Kulturen, Abenteuer – das Auslandssemester ist ein Höhepunkt im Studium. Doch bevor es mit Sack und Pack in die Bahn oder den Flieger geht, tauchen viele Fragen auf. Wohin soll es für das Auslandssemester gehen? Wie finanziert man das Auslandssemester? Welche Versicherungen sind wichtig? Was gehört in den Koffer? Wir verraten Tipps und Tricks für eine unvergessliche Zeit an Hochschulen in der ganzen Welt.
Welches Land kommt für das Auslandssemester in Frage?
Listen der Hochschulpartner
Erste Orientierung bei der Frage, welches Land für das Auslandssemester in Frage kommt, geben die Kooperationen der eigenen Hochschule. Manche Hochschulen haben hunderte Hochschulpartner auf der ganzen Welt – von Fidschi bis Guatemala. Häufig sind das aber keine gepflegten Partnerschaften. Wenn eine Hochschule weniger Partner hat, sind die Kooperationen meist sehr lebendig. Die accadis Hochschule Bad Homburg z. B. arbeitet mit neun Partnern auf vier Kontinenten kontinuierlich daran, den Ablauf des Auslandsstudiums weiterzuentwickeln – in manchen Fällen sogar als Second-Degree Programm.
Eigene Ansprüche
Antworten auf die Frage, wo man das Auslandssemester absolvieren möchte, ergeben sich auch aus dem Charakter eines Menschen. Möchte ich in eine völlig fremde Kultur eintauchen oder hoffe ich im Auslandssemester auf Standards wie in Deutschland? Wer letzteres bejaht, sollte sich z. B. gut überlegen, ob Südafrika oder China die passende Destination ist.
Auch die Campus-Größe kann entscheidend sein. Im Ausland gibt es Hochschulen mit 500 bis 60 000 und mehr Studierenden. Beides muss man mögen, um damit über einen längeren Zeitraum zurechtzukommen.
Studienprogramme der Hochschulen im Ausland
Ist der Kreis der in Frage kommenden Hochschulen eingegrenzt, lohnt es sich, die Studienprogramme zu lesen. Manche Hochschulen arbeiten mit festen Programmen, an anderen ist die Fächerwahl frei. Gibt es Module, welche die heimische Hochschule anrechnet? Will ich im Auslandsstudium in meinem Studienschwerpunkt studieren oder die Chance nutzen, andere Inhalte kennenzulernen?
Auch das Zusatzprogramm kann entscheidend sein. An einem großen Campus mit 30 000 Studenten und mehr ist auch außerhalb der Vorlesungen viel los. Das kann an einem kleinen Campus anders aussehen.
„Lass uns doch zusammen nach Schweden gehen.“
Die Destination für das Auslandssemester sollte man nicht von Kommilitonen abhängig machen. Man sollte sich trauen, alleine oder mit nur wenigen anderen Studierenden der Heimuniversität an eine Partnerhochschule zu gehen. Die Chancen, andere Studenten und Kulturen kennen zu lernen, sind größer, wenn man nicht im „deutschen Pulk“ auftritt.
Das Auslandssemester vorbereiten
Ist die Traumhochschule für das Auslandsstudium gefunden, geht es an das Vorbereiten der Zeit „abroad“. Die meisten Universitäten bieten viele Informationen, wann im Vorfeld des Auslandssemesters welche Dokumente wo einzureichen oder zu besorgen sind. Es gilt einiges zu beachten.
TOEFL, IELTS, GMAT u. Co.
Einige Hochschulen verlangen von Studierenden aus dem Ausland, dass sie einen Sprachtest und für manche Studiengänge Tests wie den GMAT (Graduate Management Admission Test für BWL oder Wirtschaftswissenschaften) absolvieren. Hierüber sollte man sich frühzeitig informieren, um sich ohne Zeitdruck vorbereiten zu können.
Unterkunft im Auslandssemester
Auch die Unterkunft im Auslandssemester sollte zeitig organisiert sein. Will ich „on“ oder „off Campus“ wohnen – auf dem Campus oder außerhalb in einer WG oder Wohnung? Für die Variante „on Campus“ ist der Aufwand etwas geringer – auch wenn es nicht ganz so komfortabel ist. Hier fällt z. B. die Organisation von Internet und Telefon weg, da beides über den Campus organisiert ist. Erste Anlaufstelle zum Thema Unterkunft ist meist die Gasthochschule.
Bei einigen Studierenden kommt etwas Unruhe auf, wenn sie fünf Monate vor der Anreise noch keine Wohnung gemietet haben. Hier sollte man gelassen „dran bleiben“. Im Ausland werden Wohnungen oft kurzfristiger als in Deutschland vermietet, da sich viele Vermieter Mieter für zwei Semester wünschen. Sie warten also entsprechend lange, bis sie die Wohnung oder das Zimmer für ein Semester vermieten.
Flug buchen und Versicherungen abschließen
Sehr zeitig sollte man zudem Flüge buchen und den Transfer vom Flughafen klären. Für einige Länder ist es aufgrund langer Wartezeiten wichtig, das Visum sehr früh zu beantragen, z. B. für die USA, China oder Südafrika. In der Regel erhalten die Studierenden über ihre Heimuniversität die nötigen Unterlagen für den Antrag.
Wer das Auslandssemester außerhalb der EU absolviert, sollte zudem eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport im Notfall abschließen und auch andere Versicherungen auf Geltungsbereiche während eines Auslandsaufenthalts prüfen, z. B. die Haftpflicht- oder Hausratsversicherung.
Für manche Länder sind bestimmte Impfungen erforderlich. Auch die Zahlungsmittel sollte man recherchieren – in einigen wird fast nur mit der Kreditkarte gezahlt, z. B. in den USA; auch die Schweden zahlen weitgehend bargeldlos.
Auslandssemester – wer zahlt?
Unterschiedliche Preislagen
Ein Auslandssemester kostet Geld. Die Studiengebühren unterscheiden sich erheblich. Studieren in den USA kann mehrere zehntausend US-Dollar pro Semester kosten. Viele Hochschulen haben Kooperationen „in unterschiedlichen Preislagen“. So kooperiert die accadis Hochschule z. B. sowohl mit Hochschulen in den USA als auch mit Hochschulen in Spanien, China oder Südafrika, die vergleichsweise günstige Auslandssemester anbieten.
Stipendien und Auslands-BAföG
Mit guten Studienleistungen kann man sich für ein Erasmus-Stipendium an einer Erasmus-Partnerhochschule bewerben. Die Erasmus-Förderung hilft dabei, die Reise- und Unterkunftskosten abzudecken. Das gilt übrigens auch für Praktika. Wenn man außereuropäisch studieren möchte, hilft ein PROMOS-Stipendium vom DAAD weiter. Manche Hochschulen bieten bei zwei Semestern Auslandsstudium einen Studienkredit an, der erst nach einigen Berufsjahren fällig wird. Eine Alternative ist das Auslands-BAföG.
Stipendien oder Stiftungen für nur ein Auslandssemester gibt es nicht viele. Doch auch hierzu stellen die meisten Hochschulen Informationen bereit.
Barrieren überwinden – die Landessprache
Fernab von TOEFL u. Co. sind Grundkenntnisse in der Landessprache gut. Gerade in Ländern, die nicht Englisch als zweite Fremdsprache führen, z. B. Spanien, China oder Frankreich, helfen Kenntnisse in der Landessprache weiter. In einigen Ländern findet man aber immer wieder jemanden, der die eigene Sprache beherrscht. In anderen Ländern, z. B. China, gewöhnt man sich wiederum schnell daran, mit Zetteln zu arbeiten, auf denen z. B. die Adresse der Wohnung für den Taxifahrer notiert ist. Im Notfall hilft auch der Google Translator.
Den Koffer packen – was sollte man ins Auslandssemester mitnehmen?
Die „Basics“
Die meisten Studierenden haben ein gutes Bauchgefühl für die „Standards“ im Koffer. Dazu gehören
- ein zusätzlicher Rucksack,
- zwei bis drei paar Schuhe,
- Laptop und Smartphone,
- Ausweispapiere,
- Flugticket,
- Bargeld – Kreditkarte,
- ggf. Medikamente,
- Krankenkassenkarte und Reisekrankenversicherung
- Impfausweis.
In den meisten Ländern kann man daheim Vergessenes nachkaufen. Gerade bei Kleidung und Kosmetikartikeln sollte man sich gut überlegen, wie viel man mitnehmen muss und was man vor Ort erwerben kann.
Individuelles Packen
Alles Weitere ist persönliches Ermessen. Manche Menschen fühlen sich nur mit der eigenen Bettwäsche wohl. Dann sollte sie in den Koffer. Viele legen Wert auf Fotos von den Liebsten zu Hause. Fotorahmen z. B. kann man aber in nahezu allen Ländern kaufen. Die muss man also nicht mitschleppen. Auch mit der Post kann man Nötiges nachsenden.
Platz für Erinnerungen lassen
Ganz wichtig ist, während des Kofferpackens Platz für „Neues“ wie Erinnerungsgegenstände einzuplanen. Da kann sich in einem halben oder ganzen Jahr einiges ansammeln. Wer in einer Gastfamilie unterkommt, kann zudem Gastgeschenke mit in den Koffer packen. Am besten fertigt man bereits einige Wochen vor Abreise eine „Packliste“ an.
Wer diese Tipps beherzigt, sich auf neue Kulturen und Situationen einlässt und auch mal über seinen Schatten springt, um neue Freunde kennenzulernen, hat die Chance auf eine wunderbare Zeit im Auslandssemester.
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