
Im dritten Studienjahr ist für die Bachelor-Studierenden der accadis Hochschule Bad Homburg ein Auslandssemester Teil des Curriculums. Doch wo soll es hingehen? China, Südafrika oder doch „nur“ ein Studium innerhalb Europas? Ich hatte die Qual der Wahl...
Nachdem ich in der accadis bereits zwei Jahre Spanisch gelernt hatte, fiel meine Entscheidung auf Spanien. Genauer gesagt auf das Herzstück Andalusiens – Sevilla. Doch was macht die Stadt und das Leben dort aus? Warum Sevilla?
S wie Sol
Ganz klar, wegen der Sonne! Mit einer Durchschnittstemperatur von 34°C staunten wir nicht schlecht, als wir Mitte September aus dem langsam kälter werdenden Deutschland in die Stadt des Flamenco reisten. Sevilla hieß uns fast jeden Tag mit der warmen andalusischen Sonne willkommen und sorgte natürlich für den einen oder anderen Sonnenbrand. Nun ist es Ende November, die Tage werden kürzer. Doch auch in dieser kühleren Zeit des Jahres, wir sprechen von 15 bis 20°C, ist die Sonne unser fast täglicher Begleiter.
E wie EUSA oder Estudiar
Natürlich auch wegen der Uni! Als eine Universität mit Medienschwerpunkt bietet die EUSA vor allem für die Studierenden, die ihre Zukunft im Bereich Marketing oder Design sehen, einen großen Mehrwert. Das Nutzen eines Greenscreens, das Erstellen eigener Kampagnen und der Besuch internationaler Unternehmen wie Coca-Cola gestalteten die Module und den Uni-Alltag abwechslungsreich und interessant. Hier ist ein weiterer Pluspunkt zu nennen. Internationale Studenten haben freitags keine Vorlesungen. ;-)
V wie Vida
Wegen des Lebensstils! In Sevilla ticken die Uhren langsamer. Die Sevillanos, so nennt man die Einwohner Sevillas, genießen ihr Leben. Eine halbe Stunde zu spät? – Kein Problem. Ein Cerveza nach der Arbeit an der nächstgelegenen Tapasbar? – Warum nicht? Zusammen Tanzen, Singen und Klatschen mitten auf der Straße? – Sí, claro!
Aufgrund der Wärme verbringen die Menschen ihr Leben auf der einen Seite draußen und auf der anderen Seite abends. Essen um 22:00 Uhr ist hier ganz normal.
Auch wenn all die Menschen mit solch lebensfrohem Gemüt für uns anfangs etwas ungewohnt waren, lernten wir sie und ihren Lebensstil nach kurzer Zeit kennen und lieben.
I wie Internacional
Weil man Menschen aus aller Welt kennenlernt! Nicht nur in der Uni, in der wir viele Kurse mit Spaniern, Franzosen und Amerikanern hatten, sondern auch in der einen oder anderen Bar erfuhren wir, wie toll es ist, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zu treffen. Aus Fremden wurden Bekannte und letztendlich Freunde.
L wie Lugar
Wegen der Stadt! Was viele nicht wissen, Sevilla ist die viertgrößte Stadt Spaniens und hat neben Venedig und der Altstadt von Genua eine der größten Altstädte Europas. Sei es die gewaltige Kathedrale mit der beeindruckenden Giralda, der riesige Alcázar oder all die kleinen, schönen Gässchen mit den unzähligen Tapasbars – die Stadt zieht einen in den Bann und lässt einen nicht mehr los. Langweilig wird es hier nicht, denn es gibt jeden Tag etwas Neues zu entdecken.
L wie Lengua
Weil man seine Sprachkenntnisse verbessern kann! Zunächst eine ernüchternde Nachricht: Laut Wikipedia ist der andalusische Akzent für Menschen mit geringen Spanischkenntnissen fast unverständlich. Dem kann ich voll und ganz zustimmen! Oft wurde ich auf der Straße angesprochen, habe nichts verstanden und mir manchmal die Frage gestellt, ob das nun tatsächlich Spanisch oder doch eine andere Sprache war. Da die Spanier kaum Englisch sprechen, gab es jedoch keine andere Möglichkeit, als mich an den Akzent zu gewöhnen. Und es hat funktioniert! Mittlerweile stellt die Sprache kaum noch eine Barriere dar. Ich spreche sehr viel Spanisch, sei es in den Vorlesungen, mit Freunden oder sogar dem Taxifahrer über banale Dinge wie das Wetter. Denn wie wir wissen, macht Übung den Meister. Mein Tipp: Einfach drauf los reden und keine Angst haben. Sobald die Spanier merken, dass man sich Mühe gibt, ihre Sprache zu sprechen, freuen sie sich sehr und legen alles daran, einem zu helfen.
A wie Andalucia
Weil Andalusien einfach großartig ist! Wer in Sevilla ist, muss sich unbedingt den Süden Spaniens anschauen. In nur wenigen Stunden erreichbar und einige Osborne-Stiere an Spaniens Straßenrändern später, sollte man sich Cordoba, Granada, Ronda oder auch Málaga auf keinen Fall entgehen lassen. Einen Tag in Großbritannien zu verbringen, ist auch kein Problem, denn selbst Gibraltar erreicht man in weniger als drei Stunden. Muss ich noch mehr Gründe nennen, warum Sevilla die absolut richtige Stadt für das Auslandssemester ist? – Ich glaube nicht. Abschließend kann ich sagen, dass ich die Zeit in dieser pulsierenden Stadt mit all den lebensfrohen Menschen in vollen Zügen genossen habe. Und eins steht fest: Ich komme wieder.
¡Hasta luego, Sevilla!
Leah-Sophie Martin, Business Communication Management 2020
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