
„Warum bist du nicht an der Goethe Universität geblieben?“, wurde ich seit Beginn meiner Zeit an der accadis Hochschule Bad Homburg des Öfteren gefragt. Immerhin hätte ich mir viele Kosten gespart. Die Gründe, meinen Master in Global Marketing Management an der accadis zu machen, waren nicht nur der besondere Vorlesungsplan und die kleinen Gruppen, sondern viel mehr, meine Komfortzone zu verlassen und Herausforderungen entgegenzutreten.
Sich weiterentwickeln
Bisher war ich es gewohnt, als eine von vielen Studierenden regelmäßig Klausuren zu schreiben, und die Bachelor-Arbeit war eine der ersten Hausarbeiten, die ich selbstständig verfassen musste. Schon im ersten Trimester an der accadis habe ich mich in meinen Fähigkeiten und meiner Persönlichkeit weiterentwickelt. So habe ich z. B. spontane Präsentationen gemeistert oder Modelle in einer Hausarbeit erfolgreich angewendet. Diese Hausarbeit war übrigens umfangreicher war als meine Bachelor Thesis.
Forschen zu Künstlicher Intelligenz
Eine besondere Chance bot uns Professor Dr. Yvonne Thorhauer. Sie wählte einige Kommilitonen und mich aus, um gemeinsam an einer Forschungsarbeit im bevorzugten Interessengebiet zu schreiben. Für mich kamen zwei Themen in Frage: die Künstliche Intelligenz im Marketing oder in der Ethik. Da ich der Meinung bin, dass Ethik enorm wichtig für unsere Gesellschaft ist, entschied ich mich für Letzteres. Marketing begleitete mich bereits mein ganzes Studium und es ist immer schön, sich für andere Fachbereiche zu öffnen, vor allem weil Wirtschaft und Ethik miteinander einhergehen.
Bücher wälzen in der Bibliothek
Das Forschungstrimester begann mit der ersten Trimesterwoche Ende Januar. Professor Dr. Yvonne Thorhauer ermöglichte meiner Kommilitonin Dominique und mir, an unterschiedlichen Themen im Bereich Künstliche Intelligenz zu arbeiten. Unter ihrer Anweisung starteten wir in der ersten Woche mit der Recherche in der Zentralbibliothek der Goethe Universität. Nach dem Durchstöbern von zig Büchern – von Roboethics bis hin zu Robotern und Gesetzgebung – bildeten sich langsam unsere Interessengebiete aus. Allerdings sind wir nicht in diesen Bereichen geblieben. Die regelmäßigen Treffen mit Professor Dr. Yvonne Thorhauer ermöglichten nicht nur den Austausch, sondern zeigten in Diskussionen neue Richtungen auf, in die KI gedacht wird. Ob eine Klärung entstandener Fragen in Zukunft möglich ist, bleibt offen.
Die Beziehung Mensch – Roboter
Letztendlich forschte ich im Bereich Moralphilosophie und beschäftigte mich mit den Themen Menschenwürde, Autonomie und Unersetzbarkeit des Menschen, aber auch in welchen Bereichen es sinnvoll ist, ihn zu ersetzen. Interessanterweise bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Mensch dauerhaft hin- und hergerissen sein wird. Zum einen möchte er selbstbestimmt leben und fürchtet den Kontrollverlust. Zum anderen folgt er Regeln, die basierend auf Compliance festgelegt wurden, ohne sie zu hinterfragen. Des Weiteren möchte sich das menschliche Wesen in manchen Situationen lieber auf Maschinen verlassen und Verantwortung abgeben.
Während meiner Recherche befand ich mich im stetigen Austausch mit Dominique, welche innerhalb der Erkenntnistheorie die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine und ihr sich veränderndes Verhältnis sowie Einflüsse von Virtual Reality auf ethische Raumgestaltung untersuchte. Die wöchentlichen Zeiten im Forschungsraum erleichterten den Austausch von Informationen und neuen relevanten Quellen.
Mein Fazit
Ehrlicherweise war es für mich am Anfang nicht gerade leicht, mich in dieser strukturlosen Welt der Informationssuche zurecht zu finden. Aber mit Hilfe von Professor Dr. Yvonne Thorhauer konnte ich am Ende einen wissenschaftlichen Text vorweisen, dessen roten Faden auch außenstehende Menschen erkennen. Ich bin froh, dass ich an diesem spannenden Thema mitarbeiten durfte und erfahren konnte, was es heißt, zu forschen.
Theresa Nenner, Global Marketing Management 2020
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