
accadis-Master-Student Marco Grund blickt auf eine erfolgreiche Boxkarriere zurück und ist neben dem Studium als Marketing-Vorstand des VSD e. V. – Verband deutscher Sportmanager aktiv. Im Jahr 2015 reiste er mit dem Ziel „Olympische Spiele 2016 in Brasilien“ 15.000 Kilometer durch Südamerika. In einem Interview haben wir mit ihm über sein spannendes Hobby und die beeindruckende Reise gesprochen.
Lieber Marco Grund, wie kam es zu Ihrer Boxkarriere?
MG: Ich habe im Alter von acht Jahren mit Kickboxen in Spanien begonnen. Nach dem Umzug nach Deutschland wollte ich unbedingt mit Kampfsport weitermachen. Kickboxen gab es in meiner Stadt leider nicht, also startete ich mit dem Boxen.
Treten Sie heute noch in den Ring?
MG: Nicht mehr aktiv. Meine Leistungssportkarriere habe ich wortwörtlich an den Nagel gehängt. Ab und zu gehe ich noch ins Training und da steige ich auch mal zum Sparring in den Ring.
"Erfolg hat man selbst in der Hand."
Was war das wichtigste Erlebnis während Ihrer Boxkarriere?
MG: Es gab mehrere. Der erste große nationale Titel ist natürlich immer etwas Besonderes. Aber auch meine Nominierung für die Nationalmannschaft ist eine schöne Erinnerung. Das Wichtigste, was ich aus dem Boxsport für mich mitgenommen habe, ist, dass man seinen Erfolg immer selbst in der Hand hat.
Was muss man für eine Karriere im Boxsport mitbringen?
MG: Sehr gute Nehmerqualitäten? (lacht) Ich denke, die gleichen wie in allen anspruchsvollen Sportarten: eine Menge Ehrgeiz, Disziplin und den Glauben an sich selbst.
Hand aufs Herz – welches Klischee über das Boxen wollten Sie schon immer mal aus der Welt schaffen?
MG: Es gibt einige Klischees über das Boxen, die der Sportart nicht gerecht werden. Vor allem bei Aussagen wie „Boxen ist zu brutal“ gehe ich gerne in die Diskussion und überzeuge vom Gegenteil.
Verbandsmitglieder vernetzen
Welche Aufgaben übernehmen Sie als Marketing-Vorstand des VSD e. V. – Verband der deutschen Sportmanager?
MG: In erster Linie geht es in unserem Verband darum, den größten Mehrwert für unsere Mitglieder zu generieren. Hierfür kümmere ich mich im Operativen beispielsweise um das Erstellen unseres Newsletters und das Teilen von Jobangeboten in den Social Media. Strategisch wirke ich bei dem Ausbau des Partnernetzwerkes mit und organisiere mit meinen beiden Vorstandskollegen regelmäßige Netzwerktreffen, auf denen sich unsere Mitglieder vernetzen. Dazu kommen die Klassiker der Verbandsorganisation wie Mitgliederversammlungen.
Was hat es mit dem Projekt „Herzschlag – gemeinsam gewinnen“, das Sie mit ins Leben gerufen haben, auf sich?
MG: Meine ehemaligen Teamkollegen der deutschen Nationalmannschaft sind vor einem Jahr auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich sie dabei unterstützen könne, ein Charity Event auf die Beine zu stellen. Zunächst haben wir den Verein „Herzschlag“ gegründet und ein grobes Konzept für das Event erstellt. Am 24. November 2018 hatten wir dann einen Länderkampf „Deutschland vs. Irland“ auf die Beine gestellt, bei dem 650 Zuschauer waren und wir über 8.000 Euro für die Kinderklinik Heidelberg gesammelt haben.
15.000 Kilometer durch Südamerika
Werfen wir einen Blick zurück. Im Jahr 2015 sind Sie rund 15.000 Kilometer durch Südamerika gereist. Ihr Ziel: die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien. Was haben Sie von der Reise für Ihr weiteres Leben mitgenommen?
MG: Dass man sein Ziel immer erreichen kann, auch wenn es manchmal nicht auf dem Weg ist, den man sich ursprünglich vorgenommen hat. Und einfach mal machen – sich weniger Gedanken über mögliche negative Auswirkungen machen, die sehr wahrscheinlich sowieso nicht eintreten werden.
Welche Menschen haben Sie während Ihrer Reise besonders beeindruckt?
MG: Da fällt mir spontan der 70-jährige Mann ein, der jede Woche in selbstgemachten Bambus-Schuhen den Inka-Trail hoch und runter läuft und das Gepäck der Touristen trägt (meines habe ich übrigens selbst getragen). Oder der Streetworker aus Nasca, der jeden Tag Kindern von der Straße ehrenamtlich Basketball-Training gibt. Oder die nette Familie, die mich in Patagonien mitgenommen hat und bei sich hat schlafen lassen.
Budget im Blick halten
Was war die größte Herausforderung während der Reise?
MG: Das Budget unter Kontrolle zu haben. Es gibt so viele Möglichkeiten, in Südamerika zu reisen und Dinge zu erleben, dass ich mehrmals abwägen musste, für was ich mich entscheide und auf was ich verzichte.
Seit Anfang Oktober 2018 studieren Sie an der accadis Hochschule Global Sports Management. Ihr Fazit nach den ersten Studienmonaten?
MG: In drei Worten: zeitintensiv, erkenntnisreich, spannend.
Auf welche Studienelemente freuen Sie sich besonders?
MG: Dadurch, dass ich bereits meinen Bachelor in Sportmanagement gemacht habe, dort auch Seminare gebe und in der Nische auch beruflich tätig bin, freue ich mich vor allem auf neue Erkenntnisse aus den Sportmanagement-Vorlesungen.
Lieber Marco Grund, vielen Dank für das spannende Gespräch.
Das könnte Sie auch interessieren