Forschungsaufenthalt in Newcastle

maria ratz promotion bericht

Ein Erfahrungsbericht von accadis-Doktorandin Maria Ratz

Wie schnell doch die Zeit vergeht: Mittlerweile bin ich bereits im dritten Jahr meines Promotionsprogramms an der accadis Hochschule, das in Kooperation mit der Northumbria University Newcastle läuft. Den zweiten Meilenstein, die jährliche Evaluation, habe ich erfolgreich gemeistert. Damit ist aber auch klar: Die Zeit der Abgabe rückt bedrohlich näher.

Fünf Wochen an der Northumbria University Newcastle

Um auch die Forschungsmöglichkeiten des Kooperationspartners, der Northumbria University | Newcastle Business School, bestmöglich auszunutzen, war von Promotionsbeginn an ein mehrwöchiger Forschungsaufenthalt vor Ort geplant. In Absprache mit der accadis Hochschule entschied ich mich für den Zeitraum vor Ostern. Fünf Wochen hatte ich nun Zeit für meine Doktorarbeit und war voller Vorfreunde und Pläne! Natürlich hatte ich zahlreiche umfangreiche To-Do-Listen, was ich in Newcastle alles schaffen wollte. Ich wollte schließlich möglichst produktiv sein! Äußerst optimistisch plante ich also meinen Aufenthalt.

Der empirische Teil meiner Promotion sieht eine Umfrage unter Fußballfans vor. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, diese Befragung durchzuführen, bevor ich nach England reise. Aufgrund der umfangreichen Schritte, die nötig sind, um einen validierten Fragebogen für eine Doktorarbeit aufzusetzen, verzögerte sich allerdings die Verteilung der Umfrage. Damit stand fest: Während meines Forschungsaufenthaltes wird meine Hauptaufgabe sein, die Daten zu erheben. Das war zeitlich nicht ideal, wollte ich doch viel lieber die Bücherregale der Bibliothek durchstöbern und vor allem schreiben!

Unerwartete Hindernisse

Dennoch reiste ich voller Optimismus nach Newcastle. Leider erschwerte mir das „Beast from the East“ bereits die Anreise. Während wir hierzulande größtenteils auf spontane Wintereinbrüche im Februar vorbereitet sind, wurden fünf Zentimeter Schnee im Norden Englands zur großen Herausforderung und Naturkatastrophe. Aussteigen aus dem Flugzeug war aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt (Ausrutschgefahr!), Landen eigentlich auch nicht (aber wir waren dank des deutschen Piloten ja nun schon mal da) und Rausgehen generell sollte auf ein Minimum beschränkt werden. In der Stadt selbst stellte sich dann heraus: Sämtliche (öffentliche) Einrichtungen, u. a. die Bibliothek der Uni sowie Supermärkte, hatten geschlossen, verkürzte Öffnungszeiten oder waren leer gekauft. Fünf Zentimeter Schnee…Nach drei Tagen kehrte endlich Normalität ein und ich konnte tagein tagaus die Bibliothek aufsuchen.

An dieser Stelle ein großes Kompliment an die Northumbria University Newcastle. Der Umbau der Bibliothek hat sich gelohnt. Verglichen mit dem Gebäude aus meiner Bachelor-Zeit 2011, ist es ein beeindruckender Komplex geworden. Allein von außen ist das Gebäude nun ein Hingucker! Aber vor allem der Forschungsbereich, der „Research Commons“, ist ein idealer Ort des Lernens für Doktoranden und Mitarbeiter der Universität. Große (Doppel-) Monitore, Gruppenräume, ruhige Arbeitsplätze, eine kleine Küche, Schließfächer und Bücher über Bücher.

Kleine Erfolge

So verging die Zeit rasend schnell und auch wenn es am Anfang nicht so aussah, gelang es mir dank über 500 E-Mails, Einträgen in Fußball-Foren, Gesprächen mit Vereinen, Fanclubs, Freunden und Verwandten, 712 vollständige Rückmeldungen auf den Fragebogen zu erhalten. Allerdings hätte ich im Vorfeld nicht geglaubt, wie aufwändig es ist, die Daten für so ein Projekt zu erheben (mein Doktorvater hatte somit recht). Auch wenn ich die Verteilung der Umfrage nicht für die Zeit in England geplant hatte, bin ich im Nachgang sehr froh, diese Zeit dafür gehabt zu haben. Ansonsten wäre es in knapp fünf Wochen sicherlich nicht möglich gewesen, diese Rückläufe zu generieren.

Da ich mich allerdings nicht den ganzen Tag mit E-Mails an Fanclubs und Fußball-Foren beschäftigen wollte, nahm ich mir sogar etwas Zeit zum Stöbern in den Bücherregalen, zum Lesen und Schreiben. Außerdem konnte ich dank des Besuchs meiner Mutter und meines Mannes über die Feiertage auch noch die schönen Seiten Newcastles ein bisschen genießen, allem voran die nahgelegene Küste. Auch mit einigen Freunden aus der Zeit meines Auslandsaufenthalts während des Bachelor-Studiums traf ich mich während der fünf Wochen regelmäßig.

Zurück in Deutschland, steht nun die Auswertung der Daten auf dem Programm. Fortsetzung folgt :-)

Was davor geschah? Werfen Sie gern einen Blick in Teil 1 des Erfahrungsberichts zur Promotion von Maria Ratz.  

 

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