Y Sevilla, Sevilla, aqui estamos contigo Sevilla! – Zu Besuch an der Universidad

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Sevilla, Sevilla, Sevilla, hier sind wir mit Dir, Sevilla! lautet der Refrain der Hymne zur 100-Jahrfeier des Sevilla FC. Der Songtext gibt aber auch das Gefühl wieder, das man als Austauschstudent in der andalusischen Metropole entwickelt. Man wird von der Stadt und dem spanischen Lebensgefühl mehr und mehr eingenommen und kehrt vielleicht ein bisschen verändert und mit einer neuen Sehnsucht nach Deutschland zurück.

von Cara Benecke 

Spanien – eine der Top-Urlaubsdestinationen der Deutschen. Doch ein Auslandssemester in Sevilla zu erleben, ermöglicht einen viel tieferen Einblick in das Leben der Südländer, auch wenn man zunächst wie ein typischer deutscher Tourist nach Andalusien reist und von den Sehenswürdigkeiten, die von der atemberaubenden Kathedrale bis hin zu den riesigen Königspalästen reichen, überwältigt ist. Eines steht unmittelbar fest – Sevilla ist eine wunderschöne Stadt. Man findet großen Gefallen an den kleinen Gässchen, den zahlreichen Kirchen und den Pferdekutschen, denen man in ganz Sevilla begegnet. Das Wetter ist mit über 40° Celsius nicht zu toppen und für den ein oder anderen gar zu heiß. Dafür bieten die Sevillaner die sogenannten abanícos (Fächer) an, um ein wenig frische Luft in die so heißen Tage zu bringen.

Ankommen und Loslassen

Für die angereisten Studenten heißt es erst einmal eine Unterkunft zu finden – und schon kommt man in Kontakt mit spanischer Lebensart: Man spürt eine große Hilfsbereitschaft und genießt die lockere und gelassene Art der Spanier. Verständigungsproblem treten zwar auf – das Englisch der Spanier ist nicht besonders ausgeprägt – , aber mit ausladender Körpersprache lassen sich viele Dinge klären. Und schließlich ist man ja auch zum Spanisch lernen nach Sevilla gereist. Die Universidad de Sevilla hilft bei der Vermittlung von Wohnungen, in denen man meist mit anderen ausländischen Studenten unterkommt. Glückliche dürfen ihr Appartement mit ein paar Spaniern teilen und direkt in die spanische Kommunikation einsteigen. Doch auch für die anderen heißt es spätestens, wenn die Studienzeit beginnt, das Spanisch auszupacken.

An eine eher striktere Univorlesung gewöhnt, findet man großen Gefallen an der Freude und Gelassenheit, die an der Universidad de Sevilla herrscht. Doch diese Gelassenheit - gemäß dem oft gehörten Satz no pasa nada (das macht nichts) – findet man auch in der Organisation der Universität. Man merkt dann doch, dass man als Deutscher zu schätzen wissen sollte, wie organisiert es in der Heimat verläuft. Dementsprechend wurde man eher unruhig, falls man nach Vorlesungsbeginn noch immer keine Wohnung bekommen hatte. Doch am Ende war jeder versorgt und glücklich.

Das Leben an der Universidad

Studieren an der Universidad de Sevilla – eine auf Tourismus ausgelegte Universität – war eine komplett neue Erfahrung, insbesondere für accadis-Studenten. Gewohnt an eine eher kleine und übersichtliche Universität, bestaunt man den großen Campus der Universidad. Die Beziehungen zwischen Dozent und Student sind vertraut und freundschaftlich, die Vorlesungen haben immer einen gewissen Spaßfaktor und die Leistungen werden meist in Form von Hausaufgaben oder Präsentationen erbracht. Ein Glück, dass auf die ausländischen Studenten in spanischen Vorlesungen Rücksicht genommen wird. In den englischsprachigen Vorlesungen hingegen ist man eine gute Unterstützung für die Dozenten, die sich manchmal unsicher mit ihrem Englisch fühlen. Die Caféteria in der Universidad de Sevilla wird als zentraler Treffpunkt aller Studenten genutzt. Hier kann man günstig frühstücken, Mittag essen und den spanischen Café con Leche in der Sonne genießen. Für solche Dinge geht man auch gerne mal früher in die Uni.

Bei einem Stundenplan von max. 20 Stunden in der Woche, nutzt man (nach der etwas intensiveren accadis-Zeit ☺) das große Freizeit- und Kulturangebot Spaniens. Bei 70.000 Studenten in Sevilla kann man sicher nachvollziehen, dass immer etwas los ist. Und natürlich kommt dabei das Nachtleben nicht zu kurz. Die Diskotheken sind immer gut besucht und weibliche Besucher können sich über Gratis-Eintritt freuen. Besonders beliebt sind im Sommer die vielen Plätze wie z. B. der Plaza del Salvador, der ab 21 Uhr regelmäßig von gut gelaunten Studenten bevölkert ist. Man trinkt cerveza, isst dazu eine Kleinigkeit und kommt schnell mit neuen Leuten ins Gespräch. Wer die spanischen Tänze bestaunen möchte, findet sich in einer Flamenco Bar wie der La Carbonería wieder. Aber Vorsicht – das Mitklatschen ist strengstens verboten! Ein Highlight für jeden Nicht-Spanier sind die zahlreichen Tapas-Bars. Dort genießt man die kleinen, spanischen Köstlichkeiten am liebsten zu einem guten Glas Weiß- oder Rotwein.

Jenseits der Stadtgrenzen

Falls man mehr von Andalusien oder gar ganz Spanien erkunden möchte, hat man die Möglichkeit zu kleinen Preisen mit einem Mietwagen auf Tour zu gehen. Dabei ist eines sicher – für jeden Reisetyp ist immer etwas dabei. Die Strandgänger erwartet in Cádiz wunderschöner, weißer Sand, und die Surfer können in Tarifa, der südlichsten Stadt Spaniens, den Wellen trotzen. Aber auch Kulturfreunde kommen in Andalusien natürlich nicht zu kurz. Nach nur drei Stunden Autofahrt kann man die bedeutende Stadtburg La Alhambra (seit 1984 Weltkulturerbe) in Granada bewundern. Auch in anderen spanischen Städten gibt es immer einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Und für sehr reiselustige Studenten lohnt sich sogar eine Reise in den Norden, wo man sich beispielsweise vom Guggenheim-Museum in Bilbao beeindrucken lassen kann. Auch dort findet man Strand und Meer, aber auch den ein oder anderen interessanten Shop zum Einkaufen.

Irgendwann ist es dann allerdings wieder an der Zeit, die Heimreise nach Deutschland anzutreten – mit vielen, tollen Eindrücke eines unvergesslichen Auslandssemesters im Gepäck. Durch die offene Art der Spanier findet man sehr schnell Anschluss und fühlt sich immer willkommen. Da überrascht es nicht, dass noch heute viele der Austauschstudenten immer wieder nach Sevilla reisen, um Freunde zu treffen und den Charme Sevillas zu genießen.

Cara Benecke hat im Jahr 2010 an der accadis Hochschule ihr Studium International Business Administration mit der Vertiefung Marketing and Event Management erfolgreich abgeschlossen. Das Auslandstrimester in Sevilla hat ihr so gut gefallen, dass sie um ein Haar dort direkt das Masterstudium angeschlossen hätte. Die einzige noch interessantere Alternative war der Einstieg bei McCann Erickson, wo sie heute tätig ist.

Und wie kann das Auslandssemester in Südafrika aussehen? Die accadis-Studenten Mara Dittrich, Fredericke Kopp, Lennart Scheller, Alexander Stöhr und Sonja Papenheim berichten von ihren spannenden Erlebnissen an unserer Partneruniversität in Südafrika.  

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