
Gibt es eine Lieblingsbank der Deutschen? Die Frage ist doch, ob eine Bank überhaupt zu einer Lieblingsbank werden kann. Trotz der zehnmaligen Auszeichnung zur „Beliebtesten Bank Deutschlands“, wollte ich das genauer wissen und entschied mich für ein Praktikum bei der ING-DiBa AG. Wenn es nach mir ginge, wäre ich ja nie zu einer Bank gegangen, doch es gibt für alles ein erstes Mal.
Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie ich an meinem ersten Arbeitstag im Büro erschienen bin. Bereits durch Freunde und Bekannte habe ich von dem besonderen Spirit der Bank gehört, konnte mir aber nichts Konkretes darunter vorstellen. Als ich jedoch das erste Mal vor dem Eingang des LEO-Gebäudes der ING-DiBa stand, schenkte ich den Erzählungen Glauben. Lachende Gesichter und freundliche Grüße prägten den Eingangsbereich. So hatte ich es mir nicht vorgestellt und war gespannt, was mich erwartete. Da ich mein Praktikum in der Marketingabteilung der Bank absolvieren sollte, schwebten mir verschiedene Fragen durch den Kopf: Wie wird das Unternehmen wohl sein? Wie werden die Leute sein? Am wichtigsten vor allem: Wie soll ich mich an meinem ersten Tag anziehen? Doch ich dachte nur: Lieber overdressed als underdressed, wir sind doch schließlich in einer Bank – und stolzierte in diesem Sinne in meinem besten Outfit durch das Büro. Schon bald wurde ich von einer Kollegin angesprochen: „Das ist bestimmt Ihr erster Tag, nicht wahr? Das wird sich schnell ändern!“ Und in der Tat, das änderte sich schon am zweiten Tag. Denn anders als in anderen Finanzinstituten, kann man hier auch auf Menschen ohne Anzug und Krawatte treffen.
In den ersten Tagen lernt man nicht nur seine Abteilung, sondern auch die ganze Bank kennen. Am sogenannten Welcome-Day der Bank werden die Neuzugänge an einer ganztägigen Veranstaltung durch die Bank geführt. So bekommt man relativ schnell einen Eindruck, wie die Bank und vor allem die Philosophie des Unternehmens funktioniert. Die Marketingabteilung ist in fünf verschiedene Bereiche gegliedert. Mein Team nennt sich „Brand Communication“ und trägt unter anderem die Verantwortung für die Gestaltung aller Touchpoints der Zielgruppe in On- und Offline-Medien. Wir nennen das Ganze auch 360°-Kommunikation. Dabei sind kleinere Teams des Bereiches den einzelnen Produkten der Bank zugeteilt und entwickeln zielgruppenspezifische, auf Customer Insights basierende Vermarktungskonzepte und koordinieren deren Umsetzung. Kurz nach der Einführungsphase bekam ich bereits meine ersten Aufgaben und unterstützte meine Kollegen tatkräftig. Mein Tätigkeitsbereich war sehr vielfältig. So konnte ich mich z. B. bei der Entwicklung übergreifender Kommunikationskonzepte und der Steuerung verschiedener Agenturen einbringen sowie eigenverantwortlich an weiteren Projekten mitarbeiten. In einem wöchentlichen Meeting, dem sogenannten Jour fixe, berichteten wir unserem Team von unseren Tätigkeiten und bekamen einen Einblick über aktuelle und geplante Projekte. Abgesehen von der Marketingabteilung habe ich die Bereiche Produkt- und Zielgruppenmanagement sowie Digital Channels kennengelernt. Beide Bereiche agieren als Schnittstelle zum Marketing und nehmen somit unterschiedliche Funktionen in der Zusammenarbeit ein.
Neben dem spannenden Aufgabenbereich bereicherten die herzlichen Kollegen den Arbeitsalltag. Hier zeigt sich in meinen Augen wieder, dass in der Bank nicht nur Banker mit Anzug und Krawatte, sondern auch Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zu finden sind. In unserer Abteilung galt man sogar als „Exot“, wenn man aus der Finanzbranche kommt. Hier haben viele einen Agenturhintergrund und sind als Texter, Grafiker oder Coach tätig. Ähnlich wie die Vielfalt der Professionen sind die Kollegen auch von einer gewissen Vielfalt geprägt. Wenn mich jemand fragt, wie ich meine Kollegen wahrgenommen habe, dann antworte ich sehr gern, dass ich im Unternehmen Persönlichkeiten kennengelernt habe – welche ich sehr zu schätzen weiß.
Rückblickend hat sich das Praktikum für mich unglaublich gelohnt, da ich unterschiedliche Bereiche des Unternehmens und somit auch erste Einblicke in die Finanzbranche sammeln konnte. Die besondere und vor allem inspirierende Unternehmenskultur macht die ING-DiBa für mich zu weit mehr als nur einem Arbeitsgeber. Ich habe mich von der ersten Sekunde an sehr wohl gefühlt und wurde in vielerlei Hinsicht unterstützt und gefördert. Tatsächlich habe ich während des Praktikums vergessen, dass ich als Praktikant tätig war, und habe mich als vollwertiges Mitglied der Truppe gefühlt. Ich habe eine Fülle an Lernerfahrungen und Eindrücken mitgenommen, welche für meinen weiteren Werdegang sicherlich sehr nützlich sein werden.
Thuwaragan Nithiananthan
General Management 2016