
Wie einige andere Sportmanagement-Studenten spielte accadis-Alumna Fredericke Kopp (FK) als Studentin mit dem Gedanken, nach dem Studium Sportmanager im Fußball oder Basketball zu werden. Gelandet ist sie in Abu Dhabi – und organisiert nun als Sport Event Managerin große nationale und internationale Veranstaltungen für die Emirates Arabian Horse Society. In einem spannenden Gespräch berichtet sie von ihrem Arbeitsalltag, Branchenherausforderungen und erinnert sich an ihr accadis-Studium.
Liebe Fredericke Kopp, welche Position haben Sie derzeit in welchem Unternehmen inne?
FK: Ich befinde mich beruflich in Abu Dhabi und bin als Sport Event Managerin bei dem Verband der Arabischen Pferde der Vereinigten Arabischen Emirate, der Emirates Arabian Horse Society, angestellt. Der Verband gehört dem Abu Dhabi Sports Council an und befindet sich in staatlicher Hand. Alle Arabischen Pferde in der Emirate sind hier registriert und werden mit einem Pferdepass und Mikrochip ausgestattet, nachdem deren Abstammung mittels DNA-Analyse auf Elterntiere zurückverfolgt werden kann. Der Vollblutaraber gilt als die älteste, rein gezüchtete Pferderasse der Welt und wurde zur Veredelung beinahe aller Pferderassen eingekreuzt. Meine Aufgabe ist die Organisation unserer nationalen und internationalen Events. Dies sind in den Wintermonaten circa zehn sogenannte „Arabian Beauty Horse Shows“ in den Emiraten sowie einzelne Schauen in den Nachbarländern. Wenn es im Sommer im Mittleren Osten unerträglich heiß wird, richten wir eine viertägige internationale Schau in Chantilly, Paris aus. Hinzu kommt die Organisation von diversen Konferenzen und Fortbildungen.
Wieso fiel Ihre Studiengangwahl auf International Sports Management?
FK: Für mich war es wichtig, meine Leidenschaft und Faszination für Sport mit dem wirtschaftlichen Aspekt verknüpfen zu können.
Wann haben Sie Ihr Sportmanagement-Studium an der accadis Hochschule abgeschlossen?
FK: 2010.
Welche Inhalte Ihres Studiums haben sich als besonders wertvoll für die anschließende berufliche Karriere herausgestellt?
FK: Neben den betriebswirtschaftlichen Basisfächern sowie die speziell für den Studiengang International Sports Management entwickelten Module haben sich für mich persönlich vor allem der starke Praxisbezug, die Internationalität sowie die Vorlesungsreihen zur sozialen Kompetenz als besonders wertvoll herausgestellt. Die Chance, ein Auslandssemester in Südafrika zu absolvieren, hat mich ebenfalls als Mensch geprägt und ich profitiere noch immer sehr davon.
Wussten Sie bereits lange im Voraus, dass Sie eine Position wie Ihre jetzige einnehmen möchten?
FK: Nein, ich habe vorher nie darüber nachgedacht in Abu Dhabi zu leben und in dieser Nische ein so tolles Jobangebot zu bekommen. Ehrlich gesagt wusste ich lange Zeit gar nicht, dass der Markt für das arabische Pferd so viele Möglichkeiten bietet. Während meiner Praxisphasen an der accadis Hochschule lag mein Fokus auf der Vermarktung des Fußballs oder Basketballs. Ich spielte damals mit dem Gedanken in diese Branche einzusteigen.
Was ist das Spannendste an Ihrem jetzigen Beruf?
FK: Meine Leidenschaft für Pferde mit meinem Beruf vereinbaren zu können sowie die Internationalität und Abwechslung in meinem Job. Man lernt verschiedene Kulturen und Menschen kennen, die jedoch alle die Passion für das arabische Pferd vereint.
Was ist die größte Herausforderung in Ihrem jetzigen Beruf?
FK: Es war zunächst nicht ganz so einfach sich an die arabische Mentalität, besonders in Bezug auf die Arbeitswelt, zu gewöhnen. Da ich hauptsächlich mit „Locals“ zusammenarbeite, muss man stets flexibel und auch anpassungsfähig sein. Während in Deutschland strikt zwischen Arbeit- und Privatleben getrennt wird, wird hier stete Erreichbarkeit auch nach Ende der Bürozeiten erwartet. Das erfordert ein flexibles Zeitmanagement. Durchgeplante Terminkalender bringen einen hier nicht weiter. Besonders in der Eventbranche wird man dadurch in der Planungs- und Vorbereitungsphase einer Veranstaltung häufig herausgefordert, Dinge zu meistern. Auch die in Deutschland übliche lineare Arbeitsweise – eines nach dem anderen – ist in der arabischen Welt nicht das Maß der Dinge. Dort erledigt man oft vieles gleichzeitig. Ein arabisches Sprichwort lautet: „Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.“
Wem würden Sie ein Sportmanagement-Studium empfehlen?
FK: Die Leidenschaft für Sport ist für mich eine Grundvoraussetzung. Gleichzeitig sollte man jedoch auch an den wirtschaftlichen Aspekten, die der Sport mit sich bringt, interessiert sein.
Worauf sollte man bei dem beruflichen Einstieg in die Sportbranche achten?
FK: Es ist wichtig schon während des Studiums gezielt Praktika zu absolvieren und gleichzeitig Kontakte in der Sportwelt zu knüpfen. Ich habe meinen ersten Job nach dem Studium über ein Praktikum bekommen. Dort konnte ich dann mein Netzwerk weiter ausbauen und bin so in Abu Dhabi gelandet.
Welche Tipps können Sie unseren Studenten und Interessenten noch mit auf den Weg geben?
FK: Ich finde es wichtig flexibel, belastbar und gleichzeitig offen für Neues zu sein. Oft ergeben sich Chancen, an die man vorher nicht geglaubt hat.
Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?
FK: Ich bin sehr dankbar, einen so tollen Job hier in Abu Dhabi gefunden zu haben, und wünsche mir, dass meine Karriere weiter bergauf geht.
Liebe Fredericke Kopp, vielen Dank für das interessante Gespräch.
Foto (c) Fredericke Kopp.