Starke Emotionen sind das A und O

business lounge kantar millward brown

Inwiefern Werbemittelpretests die Kreativität beeinflussen, erläuterte Thomas Deneke, Client Development Lead bei Kantar Millward Brown in seinem Business Lounge-Gastvortrag am 03.12.2018 vor uns Studierenden der accadis Hochschule Bad Homburg. Er machte uns deutlich, welchen Einfluss die sich veränderten Sehgewohnheiten und Medienkanäle auf das Entwickeln und Testen von Werbung haben.

International erfahren seit über 40 Jahren

Kantar Millward Brown ist eine full-service Forschungsagentur mit den Schwerpunkten Marke und Kommunikation. Seit mehr als 40 Jahren begleiten ihre deutschlandweit 60 und weltweit ca. 20 000 Mitarbeiter in Niederlassungen in 55 Ländern Unternehmen von der ersten Idee bis zur fertigen Werbekampagne. Im Fokus der Arbeit von Kantar Millward Brown steht das Tracking während der Entwicklung und nach der Ausstrahlung von Werbung. Besonders wichtig sei dabei die Wahl des richtigen Medienkanals aufgrund von Kundenbedürfnissen.

Respekt vor dem 10-Meter-Brett

Nachdem er sein Unternehmen vorgestellt hatte, erklärte Thomas Deneke, wie Werbung dabei helfe, eine Marke aufzubauen – starke Emotionen stehen hierbei im Mittelpunkt. Er verglich diesen Umstand mit dem ersten Kuss und dem ersten Sprung vom 10-Meter-Brett. An das erste Mal erinnere man sich sein Leben lang; das 23. Mal bleibe nicht im Kopf hängen. Auch bei Werbemitteln zähle der erste Eindruck.

Eigenes Copy Testing Tool

Kantar Millward Brown hat ein effizientes Copy Testing Tool namens Link entwickelt. Es ist der weltweit am häufigsten genutzte Copy Test. Mit ihm können die Agentur und ihre Kunden Messgrößen festlegen und validieren. Neurowissenschaftliche Methoden wie das Messen von Gehirnströmen durch EKG oder Eye-Tracking und das Messen von Gesichtsbewegungen mit Kameras, geben zusätzliche Hinweise auf den Erfolg einer Kampagne.

Meinung von Probanden

Wendet Kantar Millward Brown Link auf eine Kampagne an, teilt sich der Prozess in die folgenden Abschnitte:

  • Screening – die Agentur rekrutiert online 150 Probanden. 
  • Warm up – durch Einstiegsfragen werden die Probanden in das Thema eingeleitet. Dieser Prozess hebt Kantar Millward Brown von seinen Konkurrenten ab. 
  • Test Ad – die 150 Testpersonen sehen die Werbung zwei Mal. Mit Facial Coding erfasst Kantar Millward Brown Gesichtsbewegungen, um intuitive Reaktionen zu messen. 
  • Haupt-Interview – über etwa 20 Minuten beantworten die Probanden einen Online-Fragebogen. 
Ziel des Prozesses ist, die Kampagne zu optimieren und vorab effizienter zu gestalten, um den Return on Investment (ROI) zu erhöhen. 44 Prozent der Tests laufen bereits in einem frühen Stadium der Kampagne, damit Agentur und Kunde noch vor Start der Kampagne Änderungen vornehmen und ggf. die Kosten senken können.

No risk, no ad?

Thomas Deneke erläuterte uns auch die Risiken in der Werbung. So müsse der potentielle Kunde in einer Kampagne bereits früh erkennen können, um welche Marke bzw. welches Produkt es sich handele. Unternehmen sollten das Publikum direkt abholen und die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wenn man dies nicht mache, baue man sich Barrieren.

Annalena Rochholl, Marketing and Event Management 2020

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