
Die Coronavirus-Pandemie hat das Reisen in ungekannter Weise verändert und
die Liste der Corona-Risikogebiete hat sich im Verlaufe der Zeit stetig
verschärft. Daher war die Planung unseres Auslandssemesters leider mit viel
Ungewissheit und Anspannung verbunden. Wir alle drei hatten zu Beginn des
Jahres völlig andere Absichten in Bezug auf unsere Zieldestinationen und wir
hätten nicht erwartet, dass es uns zusammen in das wunderschöne Lissabon
verschlägt. Jan wollte eigentlich nach Singapur, Melina nach London und
Tamara nach Australien.
Die Vorbereitungen
Nachdem feststand, dass ein Auslandssemester außerhalb der EU und auch in
weiten Teilen der EU schwierig zu realisieren ist, haben wir uns zusammengeschlossen
und gemeinsam die Alternativen evaluiert. Aufgeben kam für uns nicht in Frage:
Wir wollten ins Ausland! Also begannen wir damit, diverse Universitäten
anzuschreiben, die Situation in verschiedenen Ländern zu bewerten und tauschten
uns regelmäßig über den Stand der Dinge aus. Nachdem einige Wochen vergangen
und diverse Telefonate geführt wurden, fiel unsere gemeinsame Wahl auf die
ISCTE Business School in Lissabon. Die Universität gehört zu den führenden
Business Schools in Portugal und setzt einen ganz klaren Standard in Bezug auf
die Lehre in Wirtschaft und Management. 2019 wurde sie von der Financial Times
zur drittbesten europäischen Business School gekürt. Außerdem hatte sie mit der
Auswahl der angebotenen Studiengänge überzeugt, da diese sehr gut mit dem
Studienprogramm von accadis zusammenpassen. Der Bewerbungsprozess vor Ort
verlief unkompliziert und wir wurden durch das International Office sehr gut
betreut. Wir haben über Airbnb ohne Weiteres eine gute Unterkunft mitten im
Zentrum von Lissabon gefunden, wodurch wir fast fußläufig alle Aktivitäten bewältigen
konnten.
Das Campus-Leben an der ISCTE Business School
Das Wintersemester an der ISCTE Business School erstreckt sich von
September bis Januar und ist nochmals in zwei Studienphasen von jeweils 6
Wochen geteilt. Am Ende jeder Studienphase finden die Abschlussklausuren zu den
belegten Kursen statt. Die Vorlesungen sind daher relativ kurz und finden als
eine Art Blockveranstaltungen statt. Nachdem wir im Oktober nur eine Vorlesung
belegt hatten und die viele Freizeit zum Einleben genutzt haben, ging es in der
zweiten Studienphase richtig los. Trotz der kurzen Zeitspanne ist die Menge der
Inhalte nicht zu unterschätzen. Jede Vorlesung enthält eine Hausarbeit oder
Präsentation und eine dazugehörige Abschlussklausur. Nur vereinzelt besteht die
Möglichkeit, die Variante einer 100%igen Klausur zu wählen. Alle Inhalte
unserer belegten Kurse waren sehr spannend und wurden von Dozenten aus der
Praxis vermittelt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie haben unsere Vorlesungen im
wöchentlichen Wechsel online und offline stattgefunden, wodurch wir glücklicherweise
trotzdem einen regen interkulturelle Austausch mit den einheimischen Studenten
und anderen International Students erleben konnten. Natürlich alles unter den
gewohnten Sicherheitsabständen und mit Maske.
“Don't worry” - Das portugiesische Leben neben der Uni
In Portugal und insbesondere in Lissabon gibt es sehr viele versteckte Orte
und Sehenswürdigkeiten. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass es dort im Herbst
noch angenehm warm ist und die Wintermonate mit einem Tagesdurchschnitt von 15
Grad sehr mild verlaufen. Die Auswahl der angebotenen Aktivitäten ist riesig
und im bekannten Stadtteil Bairro Alto laden mehr als 600 Restaurants und Bars
zum Ausgehen ein. Diese waren trotz COVID-19 und Lockdown(light) in Deutschland
geöffnet und gut besucht. Beim Nutzen dieses kulinarischen Angebots waren wir
immer wieder positiv überrascht über die peniblen Hygiene-Standards und fühlten
uns in jeder Situation äußerst wohl.
Nicht weit entfernt von Lissabon befinden sich die sehenswerten kleineren
Orte Cascais und Sintra, die in weniger als einer halben Stunde mit dem Auto zu
erreichen sind. Daneben bietet Lissabon ideale Bedingungen für Surf- und
Strandliebhaber. Auch wir haben unsere Wochenenden gerne im Yamba Beach Club in
Lissabon verbracht. Weiterhin ist das Reisen innerhalb Portugals sehr
empfehlenswert: Die Wochenenden laden beispielsweise zu einem Trip nach Porto
ein. Auch ein Ausflug an die Algarve ist für jeden Strand- und Naturliebhaber
ein Muss.
Insgesamt hat uns das Auslandssemester in Lissabon sehr gut gefallen. Die
Stadt ist äußerst sehenswert und die Einwohner zeigten sich immer freundlich
und hilfsbereit. Die Freude am Leben steht bei den Portugiesen ganz klar im
Vordergrund. Wir möchten es daher jedem weiterempfehlen, ein Auslandssemester
in Lissabon zu verbringen und das „Dont-worry“-Leben einmal live zu genießen.
Melina Steiner, Tamara Knecht und Jan Schmidt, Digital Business Strategy M. A. 2020