Projektstudium bei der Lufthansa Group während der Corona-Krise

annabella weichsel lufthansa

Wie ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation der Lufthansa Group während der Corona-Krise ist? Turbulent und total spannend!

Im Bann des Kranichs

Als ich Anfang Januar mein Praktikum im Newsroom der Lufthansa Group begann, war ich schon vom ersten Tag an begeistert. Als Praktikantin Media Relations, dem Team der Pressesprecher, freute ich mich auf viele spannende Eindrücke in der Welt der Lufthanseaten. Insbesondere die ersten Wochen waren für mich sehr beeindruckend, ich durfte im Tagesgeschäft miterleben, wie im Newsroom eines weltweit operierenden Luftverkehrskonzern gearbeitet wird. Und auch das Büro, das Lufthansa Aviation Center, direkt am Frankfurter Flughafen, zog mich sofort in den Bann des Kranichs. Jeden Morgen lief ich an den Gärten mit seinen Kunstwerken und Skulpturen, die im Gebäude angelegt waren, vorbei. Wenn ich von meinem PC aufschaute und einen Blick aus der Glasfront des Newsrooms warf, kam es nicht selten vor, dass gerade ein Flugzeug im Landeanflug an uns vorbeiflog. Nicht ahnend, dass das Praktikum schon bald eine ganz andere Richtung einnehmen sollte, war ich ab Tag eins im Lufthansa-Fieber. Ich durfte lernen, wie Entscheidungen im Unternehmen mittels Pressemitteilungen nach außen kommuniziert werden.

Zur Lufthansa Group gehören neben Lufthansa Airlines unter anderem auch die Eurowings, Austrian, Swiss und Brussels Airlines. Zudem die Lufthansa Cargo, die Lufthansa Technik, die LSG, Lufthansa AirPlus sowie das Lufthansa Aviation Training. In einer üblichen Morgenrunde wurde täglich über die Bildschirme im Newsroom mit den Tochtergesellschaften darüber gesprochen, welche Themen am Tag kommuniziert werden. Wenn mich meine Familie oder Freunde in der Zeit meines Praktikums bei der Lufthansa Group fragten, womit sich meine Arbeit zurzeit beschäftigt, verwies ich einfach auf die aktuellen Schlagzeilen in den Medien. Alles, was über Lufthansa in den Nachrichten zu lesen, sehen oder hören war, war letztlich ein Produkt des Tagesgeschäftes im Newsroom.

Und dann kam Corona

Beginnend mit der ersten Entscheidung und der darauffolgenden Pressemitteilung Ende Januar, dass Lufthansa das chinesische Festland nicht mehr anfliegt, dynamisierte sich meine Praktikumserfahrung. Ab diesem Moment durfte ich für die nächsten fünf Monate eine unglaublich dynamische Pressearbeit miterleben. Weitere Flugstreichungen folgten und bald schon war ich Praktikantin in der Unternehmenskommunikation eines Konzerns, der sich im Krisenmodus befand.

Der Krisenstab des Konzerns tagte inzwischen täglich. Und so kam zu der üblichen Morgenrunde bald ein tägliches Krisenupdate hinzu. Dabei konnte ich hautnah miterleben, was Krisenkommunikation in der Praxis wirklich bedeutet. Neben Themen wie neuen Flugplänen, Umbuchungen, Restrukturierungspaketen, Kurzarbeit, das Parken der Flugzeuge und einer virtuellen Hauptversammlung waren vor allem die Themen der Rückholerflüge und Staatshilfe besonders prägend für mich. Ich lernte schnell, dass man in der Unternehmenskommunikation eine unglaublich spannende Position zwischen Vorstand und Management mit seinen Entscheidungen, der Öffentlichkeit wie den Journalisten und Medien und der internen Sicht der Mitarbeiter einnahm.

Obwohl ich als Praktikantin Media Relations vordergründig den Pressesprechern zugeteilt war, durfte ich im Zuge der integrierten Kommunikation auch Aufgaben aus den anderen Teams im Newsroom übernehmen. Als besonders spannend gestaltete sich die interne Kommunikation in einer Krisenzeit wie dieser. Neben Videobotschaften des Vorstands an die Mitarbeiter füllten auch Eindrücke der Mitarbeiter selbst unter dem Hashtag #WeAreInThisTogether rührende sowie bestärkende Themen im Intranet. Und so wurde auch für mich die Praktikumserfahrung in der Unternehmenskommunikation, die all diese Themen begleitete, sehr emotional.

Ich werde oft gefragt, wie es war, in dieser Krise für die Lufthansa Group zu arbeiten. Meine Antwort fällt jedes Mal gleich aus: Unglaublich turbulent und lehrreich. Doch insbesondere emotional, denn ich entwickelte ganz schnell eine Identität und Sympathie für dieses unglaublich spannende Unternehmen.

Annabella Weichsel, Business Communication Management B. A. 2020



© www.accadis.com   Freitag, 15. Januar 2021 11:05 Redaktion
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