
“Do Duales Studium they said, it will be fun they said.” Eine neumodische Redewendung, welche mir öfter durch den Kopf schwebte und auf die ich gedanklich nur erwidern konnte: “Who ever said that?!“ Auf den ersten Blick mag dieser Bericht auf den einen oder anderen etwas abschreckend wirken, dabei sei aber erwähnt, dass jeder für sich selbst entscheiden sollte, was „abschreckend“ für ihn bedeutet.
Trimesterferien? Was ist das?
Vorab sollte man erwähnen, dass es für duale Studenten eigentlich keine Trimester per se gibt, sondern Quartale, welche sich zwischen Theorie- und Praxisphasen abwechseln. Insofern werden die eigentlichen Semesterferien von der Firma beansprucht und, falls man die zwei vorlesungsfreien Wochen, die übrig bleiben, als „Ferien“ beschreiben kann, verbringt man auch diese lieber zuhause mit Lernen als im Urlaub, da sich Prüfungen bekannter Weise nicht von alleine schreiben und ein Zweitversuch vor dem Arbeitgeber nur mit großer Scham zu vertreten ist. Urlaub hat ein dualer Student dann, wenn er sich welchen in der Firma nimmt, oder sein Selbstvertrauen groß genug ist, vor den Prüfungen zu verreisen.
Die Praxisphase im Ausland
Die meisten Arbeitgeber bestehen auf einen Praxiseinsatz im Ausland. So wurde ich z. B. vergangene Praxisphase nach UK geschickt, um dort die Position eines Project Managers zu belegen. Die zwei Monate gingen rum wie im Flug und waren auf Persönlichkeitsebene sehr fortbildend. Man lernt sein eigenes Unternehmen erneut kennen und baut sein Business Englisch aus. Dazu bildet man seine Zeitmanagement-Fähigkeiten weiter aus und wird noch selbstständiger. In solchen Momenten dankt man dem Dozenten Robert Hattemer für jede Stunde International Management.
Vollzeitstudenten – die Aliens vom anderen Stern
In der versetzten dualen Gruppe ist man stets unter sich. Kaum mehr als 20 Leute sorgen für ein nahezu perfektes Lernumfeld. Das ist nur möglich, weil die Vollzeitstudenten und die nicht versetzte duale Gruppe die Vorlesungen bereits im vorherigen Trimester belegt hatten, während man selbst im Unternehmen war. Deshalb gibt es ganz wenige Fächer, in denen man in Kontakt mit „den Anderen“ treten könnte. Entgegen der ersten Stereotype sind die „Vollzeitler“ aber voll in Ordnung und in vielerlei Hinsicht nicht so verkrampft, wie es die dualen Studenten manchmal sind. Einen geeigneten Kontaktpunkt zu Vollzeitlern bietet z. B. das Sportangebot der accadis, welches unter anderem Basketball, Fußball, Volleyball und Cheerleading beinhaltet. Mit etwas Glück fährt man im Mai auch mit zur Champions Trophy, eine Art Universitätsolympiade, in der sich Unis aus ganz Europa in den oben genannten Sportarten messen und während der nebenbei ein tolles Angebot an Partys auf die antretenden Studierenden wartet.
Das Duale Studium – nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung
Das Duale Studium ist durchaus machbar – sogar mit einer großen Menge Spaß. Was es dafür braucht, ist individuelle Weitsicht, Weltoffenheit, Neugier, Fleiß, Ausdauer und Enthusiasmus. Eine gute Mixtur aus allem garantiert nicht nur ein erfolgreiches Duales Studium, sondern auch durchgehend ein gewisses Maß an Spaß. Wenn du das besitzt, dann solltest du ernsthaft darüber nachdenken, dual zu studieren.
Vincent Schmidt | General Management 2019