
Christina Meeuwssen von Continental
Wer sind wir als Unternehmen? Was erwarten wir von unseren
Mitarbeitern? Was leisten unsere Mitarbeiter? Was wollen wir in der Zukunft
erreichen? Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, fällt in das Aufgabengebiet
von Christina Meeuwssen. Als Managerin für interne Kommunikation der Division
Chassis and Safety bei Continental gibt sie 47 000 Mitarbeitern in 20 Ländern
Antworten auf diese Fragen.
Wo wollen wir hin? Vision Zero
Seit 2015 ist die „Vision Zero“ die Vision der Division
Chassis & Safety. Sie zielt darauf ab, Technologien für unfallfreies Fahren
zu entwickeln. Continental geht dieses Vorhaben mit dem Sense-Plan-Act-Ansatz an.
„Sense“ steht hierbei für die Aufnahme von Informationen, ob über den Menschen
oder über Sensoren. „Plan“ bezeichnet das Verwerten der gesammelten Daten und „Act“
das Umsetzen in konkrete Handlungen.
Wo dabei interne Kommunikation ins Spiel kommt?
Veränderung muss kommuniziert werden
Als Chassis & Safety 2015 den Claim entwickelte, sollte er
für alle Mitarbeiter greifbar werden. Dies war Aufgabe der internen
Kommunikation. Der „orangene Faden“ verbindet die drei Aspekte der Sense-Plan-Act-Methode
ebenso wie den Zusammenhalt der Mitarbeiter und der Teams. Auf den Campus des
Unternehmens installierte die interne Kommunikation Key Visuals mit diesem
Faden.
Der orangene Faden lässt sich auf andere Bereiche
übertragen. So verbindet er auch die Säulen des autonomen Fahrens: „Cruising“,
das selbstständige Fahren eines Autos auf der Autobahn, „Parking“, das automatische
Ein- und Ausparken, und „Driverless“, das autonome Fahren ohne Fahrer.
Mit der Entwicklungsplattform CUBE testet das Unternehmen
die verschiedenen Funktionen, welche für das autonome Fahren nötig sind. Der
Fahrgast könnte CUBE in Zukunft über eine App bestellen und sich zu einem
bestimmten Ziel fahren lassen. Letztes Jahr war der CUBE für Filmarbeiten in
Frankfurt unterwegs.
Die Aufgaben sind komplex
Wie unsere Referentin betont, stellen die Gestaltung der
Prozesse und das Management der Vielzahl an Themen die größte Herausforderung
für die interne Kommunikation dar. Auch geht es um das eigene Rollenverständnis.
Ist sie Multiplikator? Oder eher ein Enabler von Kommunikation? Wie sollen
Zielgruppen angesprochen werden? Schließlich unterscheiden sie sich bei einem
weltweiten Automobilzulieferer immens. Vom Logistiker bis zum
Finanzspezialisten will jeder seiner Rolle im Unternehmen entsprechend angesprochen
werden. Das kann schon mal eine große Herausforderung sein. Daher nutzt die
interne Kommunikation je nach Zielgruppe unterschiedliche Formate und Kanäle.
Neben der Mitarbeiterzeitschrift „Conti-Intern“, organisiert die interne
Kommunikation Webcasts, die Bestückung der in den Niederlassungen angebrachten
Bildschirme, aber auch social collaboration-Plattformen zum direkten Austausch
der Mitarbeiter. Das Intranet ist der zentrale Kanal der Digital First-Strategie.
Eine beachtliche Leistung
Wer jetzt denkt, dass ein riesiges Team hinter all diesen
Aufgaben steht, der irrt sich. Die interne Kommunikation der Division Chassis
and Safety ist ein kleines Team, das 47 700 der Abteilung zugehörige
Mitarbeiter versorgt. Dies ist die mit Abstand beeindruckendste Erkenntnis des Business
Lounge-Vortrags von Christina Meeuwssen. Erneut hat uns das Format veranschaulicht,
wie sich die von uns in den Vorlesungen erlernte Theorie in der Praxis
niederschlägt.
Sophie Joline Wennemuth, Business Communication
Management 2020