Hauptstadtluft und Premierenzauber

lucy mueller

Erfahrungsbericht über mein Projektstudium bei Majestic Filmverleih

„Irgendwas mit Medien“ - das ist heutzutage keine seltene Antwort auf die Frage nach dem Berufswunsch vieler junger Menschen. Aber was genau dieses „Irgendwas“ konkret sein soll, wissen die wenigsten. Auch mich haben die vielfältigen Möglichkeiten einer professionellen Zukunft in der Kultur- und Kreativwirtschaft als einem der europaweit wichtigsten Industriezweige immer fasziniert. Der Studiengang International Media Management an der accadis Hochschule Bad Homburg sollte mir schließlich helfen, meine persönliche Definition von „Irgendwas“ und damit meinen Platz in der großen weiten Welt der Medien zu finden.

Während des Studiums werden alle Bereiche der Kreativbranche in verschiedenen Modulen durchlaufen, wobei stets ein außergewöhnlich hoher Praxisbezug im Vordergrund steht. So hat man als Student nicht nur die Möglichkeit, während eines vier- bis achtwöchigen Sommerpraktikums im ersten Studienjahr wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln, sondern vor allem auch während eines bis zu 6-monatigen Projektstudiums am Ende der Studienzeit. Da ich kein Auslandstrimester eingelegt habe, war für mich klar, dass ich diese Gelegenheit auch örtlich gesehen dazu nutzen würde, über den Tellerrand zu blicken und dem schönen Taunus für eine Weile den Rücken zu kehren. Für mich galt: Wer „Medien“ sagt, muss auch „Berlin“ sagen und wer Filme liebt, soll Filme machen.

Mein Projektstudium absolviere ich nun seit Januar bis Mitte Juni im Marketing beim Majestic Filmverleih – ein kleines, jedoch auf dem deutschen Markt sehr gut etabliertes Verleihunternehmen, dessen Fokus vorwiegend auf Filmen mit Anspruch für ein eher erwachsenes Publikum liegt. Hinter der eindrucksvollen Verleihstaffel steckt ein überschaubares Team aus vier Mitarbeitern. Als Praktikantin fühlte ich mich trotzdem zu keiner Zeit wie das fünfte Rad am Wagen – von Anfang an integriert in jegliche Abläufe, hatte ich die Möglichkeit, den Film „Das Ewige Leben“ quasi vom Drehbuch bis ins Kino zu begleiten. Mein Mitwirken an der Entwicklung einer film- und zielgruppenspezifischen Marketingkampagne für diesen Film wurde nicht nur zu meiner Hauptaufgabe im Unternehmen, sondern auch zum Thema meiner Projektarbeit. Inhalte aus den Vorlesungen International Marketing und Medienwissenschaften sowie der Fachmodule zur Kreativwirtschaft, zum Werbemarkt und selbstredend zum Film-Funk-und Fernsehmarkt, konnte ich dabei sowohl während meiner alltäglichen Arbeit als auch bei der Ausarbeitung des Berichts immer wieder aufgreifen und anwenden. Auch kam mir zugute, dass während meiner Ausbildung an der accadis großer Wert auf einwandfreie Englischkenntnisse gelegt wurde, denn Majestic produziert derzeit einen großen internationalen Film, wodurch Korrespondenz, schriftlich wie auch am Telefon, auf Englisch zum Alltag gehört. Vom Antrag auf Verleihförderung über die Koordination von Presse und Medienpartnern, dem Vertrieb an die Kinos bis hin zum Filmdebüt auf der großen Leinwand verfolgte ich alle Stationen des Films aktiv.

Neben der Möglichkeit, theoretisches Wissen aus dem Studium in der Praxis einzubringen und dabei wertvolle Erfahrungen für meine berufliche Zukunft zu sammeln, hat mir mein Projektstudium Türen zur Filmbranche geöffnet, die sonst verschlossen geblieben wären. Ich konnte nicht nur zahlreiche Kontakte knüpfen, die gewiss auch über die Dauer des Praktikums hinaus von großem Nutzen sein werden, sondern durfte auch die Vorzüge meines Jobs während der Berlinale und auf Premierenfeiern im Kreise inspirierender Persönlichkeiten wie Alan Rickman, Iris Berben und Florian David Fitz genießen.

Mich selbst und meine Fähigkeiten unter Beweis stellen, sowohl den eigenen Horizont als auch das berufliche Netzwerk erweitern, meinen Platz in der Branche finden und „Irgendwas“ einen Namen geben –das war mein Projektstudium.

Lucy Müller
Studierende "International Media Management"

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