Frankfurt ist keine Sportstadt – und FrankfurtRheinMain keine Sportregion!

world metropolitan day

Beitrag zum „World Metropolitan Day“ am 7. Oktober 2020 von Prof. Dr. Gerhard Trosien, accadis Hochschule Bad Homburg.

Anlässlich des „World Metropolitan Day“ (7. Oktober) hat der Sportmanagementwissenschaftler Prof. Dr. Gerhard Trosien einen Beitrag mit der Überschrift „Frankfurt ist keine Sportstadt – und FrankfurtRheinMain keine Sportregion!“ verfasst. Diese Erkenntnis leitet sich aus Vergleichen mit internationalen Metropolregionen wie New York, Melbourne, aber auch RuhrCity – und vor allem Barcelona ab.

Die Sportentwicklungen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain fallen in den letzten Jahren immer mehr ab und spielen auch in den Zukunftsmodellen der Metropolregion FrankfurtRheinMain 2030 kaum eine Rolle. Dabei sind drängende Fragen zu beantworten: das schier endlose Drama des Neubaus einer Multifunktionsarena auf dem Gebiet der Stadt Frankfurt bringt das ebenso zum Ausdruck wie der Verlust von wichtigen Sportarten im Spitzensport (Tischtennis, Handball, Galopprennsport). Die Stadt Frankfurt ist längst keine „Sportstadt“ mehr, aber auch die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist keine Sportregion! Eine Sportinitiative der Metropolregion FrankfurtRheinMain gibt es zwar, doch ohne jegliche Aktion.

Die Zukunft der Stadt ist die Region, sagte der frühere IHK-Präsident Müller immer wieder – gilt das nicht auch für eine Multifunktionsarena? Also, wo sind die metropolregionalen Vorreiter, die dieses Projekt stemmen wollen? Es würde eine Entzerrung ohnehin kaum mehr vorhandener Flächen in Frankfurt bedeuten, dafür aber die Chance, metropolregional enger zusammenzuwachsen und Basketball und Eishockey – möglicherweise auch wieder Handball – zu wünschenswerter Entfaltung zu verhelfen. Was mehr Publikum, mehr auswärtige Anhänger und mehr Übernachtungen nach sich ziehen würde – sowie mehr mediale Aufmerksamkeit. Für die Kommune, die dieses Gemeinschaftsprojekt schließlich beherbergen würde, hat das somit auch ökonomische Anreize – warum sonst freut sich Hochheim über die „Boris Becker International Tennis Academy“?

Gerhard Trosien hat daher anlässlich des „World Metropolitan Day“ hier einen über 40 Charts umfassenden Diskussionsbeitrag online veröffentlicht: “Application, Configuration and Evaluation of SportsClusters in Metropolitan Regions. Look the Benefits!“

Die Präsentation zeigt eindeutig die Effekte des Sports – auch in gegebenen urbanen Gebieten – je nachdem, welche Form der Kooperation gewählt wird. FrankfurtRheinMain – eine von 12 anerkannten Metropolregionen in Deutschland – fällt im Vergleich zu anderen deutlich ab. Die Metropolregion Barcelona hat sogar ein „SportsCluster“ gegründet und kann somit alle Interessen, die mit Sport in einem größeren Ballungsraum zusammenhängen, in einer Organisationsstruktur aufgreifen und thematisieren. Möglicherweise liegt in diesem kooperativen Forum – in einem „SportsCluster“ – die Zukunft, um gemeinschaftliche Sportentwicklungen erfolgreich durchzusetzen. Ein diesbezüglicher Antrag der Bad Homburger Hochschule accadis liegt in der Metropolregion FrankfurtRheinMain seit längerem vor, doch Sport – außer Eintracht Frankfurt – spielt nicht in der Zukunftsliga. Nach metropolregionaler Zusammenarbeit sieht das nicht aus.

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