Ewiger Sommer im Auslandssemester in Sevilla

dalia scheu sevilla

Meine Zeit in Sevilla neigt sich langsam dem Ende zu und eines kann ich jetzt schon sagen: Ich bereue meine Entscheidung keineswegs. Angekommen in der schönsten Stadt Andalusiens, trifft einen im Sommer erstmal der Schlag. Bei 40 Grad mit drei Koffern drei Stockwerke hinauf ins „neue Zuhause“ – und auch die nächsten Wochen keine Abkühlung in Sicht. Wer sich für Sevilla entscheidet, lässt sich auf einen schönen, warmen und verlängerten Sommer ein. Sevilla ist eine temperamentvolle und aufregende Stadt. Es gibt unzählige Sehenswürdigkeiten und es wird definitiv nicht langweilig. Die Stadt lebt nicht nur im Sommer von Internationalität und Tourismus. Läuft man durch die kleinen Gassen, hört man alle möglichen Sprachen, oft auch Deutsch.

Die Sevillaner und der andalusische Akzent

Für mich war die Entscheidung für ein Auslandssemester in Spanien ein großer Schritt aus meiner Komfortzone. Im ersten Jahr an der accadis konnte ich meine Spanischgrundkenntnisse erweitern, doch in ein Land zu ziehen, dessen Sprache man nicht fließend spricht, ist eine aufregende Herausforderung. Die Sevillaner lieben ihren andalusischen Akzent, der für Neulinge wie mich beim ersten Mal sehr ungewöhnlich ist. Doch man gewöhnt sich rasch an die Sprache sowie den Akzent, und es macht Spaß im Alltag stetig dazuzulernen. Auch empfiehlt es sich, so viel Spanisch zu sprechen wie möglich. Die Spanier haben Spaß an interessanten Konversationen, und schämen braucht man sich keineswegs!

Wohnen im Herzen Sevillas

Sevilla ist eine temperamentvolle und aufregende Stadt. Die internationalen Studenten wohnen auf alle Stadtviertel verteilt und man findet tolle Unterkünfte. Ich persönlich war relativ spät dran mit der Suche nach einer Unterkunft. Dennoch habe ich ein schönes, zentrales und zudem günstiges Zimmer direkt neben dem Metropol Parasol gefunden, oder wie die Einheimischen sie nennen, „Las Setas“. Das bedeutet übersetzt „Pilze“, denn so ganz kann man nicht identifizieren, was dieses Wahrzeichen eigentlich darstellen soll. Die Internationalität der Stadt spiegelt sich auch in meiner Unterkunft wieder. Zwölf junge Studentinnen aus sechs Nationen – bei so vielen Sprachen lernt man nicht nur Spanisch.

Der Unialltag

Im Vergleich zur accadis sind die Räumlichkeiten an der EUSA zwar nicht viel größer, dennoch treffen sich viele unterschiedliche und interessante Kulturen an einem Fleck. Die fünf englischsprachigen Kurse, die ich gewählt habe, besuchen zwar hauptsächlich Deutsche, dennoch macht es Spaß neue Kommilitonen kennenzulernen. Das Tolle an der EUSA ist u. a., dass man entweder Module auf Englisch oder Spanisch belegen kann. Für mich kam Letzteres mit meinen Grundkenntnissen in Spanisch zwar nicht in Frage, dennoch haben viele meiner deutschen Kommilitonen spanische Kurse gewählt und sind sehr zufrieden. Eine weitere super Chance sein Spanisch, vor allem im Business-Vokabular, auszubauen. Dank einer Vorlesungswoche von Montag bis Donnerstag muss ich trotz Lernaufwand nicht am Erkunden Andalusiens sparen.

Freizeit

Durch das drei-Tage-Wochenende an der EUSA habe ich genug Zeit Sevilla, Andalusien oder sogar Afrika zu erkunden. Das International Office der Hochschule bietet sehr viele Freizeitaktivitäten an. Mögen das Besuche zu Stierkämpfen, Erkundungstouren durch Sevilla oder – noch kreativer – das Bemalen von spanischen Fliesen sein. Für Unternehmungen außerhalb Sevillas gibt es verschiedene Organisationen, die für kleines Geld Tagesausflüge in die schönsten Städte Andalusiens oder ins naheliegende Afrika anbieten. Für mich ging es mit Kommilitonen ein Wochenende nach Marokko. Eine interessante Erfahrung und eine angenehme Abwechslung zum aufregenden Sevilla. Dem Reisen sind keine Grenzen gesetzt.

Mein Fazit

War es die richtige Entscheidung nach Sevilla zu kommen? Auf jeden Fall. Ich habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt und wurde nicht enttäuscht. Sevilla ist eine warmherzige und facettenreiche Stadt mit tollen Angeboten. Neue Bekanntschaften, eine aufregende Kultur und ein Sommer, der nicht zu enden scheint. Ich rate jedem, seine Komfortzone zu verlassen, selbst wenn man kein Spanisch spricht, denn man lernt nur dazu. Gracias und hasta luego, Sevilla!

Dalia Scheu, International Sports Management 2019

 

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