Erfolgreiche Sportmanagement-Tage 2019

erfolgreiche sportmanagement tage mai 2019

Fachkonferenz über den digitalen Wandel in Breiten-, Profi- und E-Sport

Über 100 Fachbesucher und Studierende diskutierten mit renommierten Referenten wie Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, und Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) während der 4. Bad Homburger Sportmanagement-Tage am 14. und 15. Mai 2019 den digitalen Wandel in der Sportbranche. Die Inhalte reichten von digitaler Vermarktung im Profisport bis zu Diskussionen über den Einfluss von E-Sport auf die Gesellschaft.

Digitalisierung als Chance für das Ehren- und Hauptamt

In seinem Grußwort betonte Minister Peter Beuth, dass Digitalisierung als Schlagwort des Jahrzehnts alle Ebenen der Sportbranche erfasse. Das Beschleunigen von Verwaltungsprozessen unterstütze das Ehren- und Hauptamt, so Peter Beuth. Die Verbands- und Vereinskultur verändere sich bis zur kleinen Gemeinde-Gymnastikgruppe durch die Digitalisierung. Das Ministerium fördere die Vereine und Verbände über Finanzierung und eine breite Wissensbasis. Dabei sei es wichtiger, Menschen als aktive Sportler zusammenzubringen als E-Sport im „stillen Kämmerlein“ zu fördern.

Empfehlungsmanagement statt Zwang „von oben“

Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende des DOSB, erläuterte den digitalen Wandel aus Sicht des organisierten Sports. Die Sportbranche müsse auf allen Ebenen digitale Veränderungsprozesse mit Leben füllen. „Vereine und Verbände müssen umdenken; was macht die Digitalisierung mit ihnen und den Mitgliedern?“ Der DOSB befinde sich in einem Kulturwandel. „Wir sehen uns in der Pflicht, Vereine in der digitalen Transformation zu unterstützen. Mit einem Wissensnetz wollen wir Impulsgeber sein, der zu Datenbanken, Apps oder Social Media berät. Von gebündelten Aktivitäten wird die gesamte Sportbranche profitieren, denn trotz einiger Unterschiede stellen die meisten Organisationen die gleichen Fragen.“

Diskussionen in Breakouts

In drei Breakouts diskutierten Experten mit dem Publikum digitale Herausforderungen in Breiten- und Profisport sowie das neue Feld E-Sport. Zukunfts- und Trendforscherin Anja Kirig stellte neue Entwicklungen im Breitensport vor. „Technologie-Trends beeinflussen Mega-Trends wie Mobilität und Hypes in den sozialen Medien. Neue Lebensstrukturen verändern den Blick der Menschen auf den Sport. Der Sport muss zum Menschen kommen und ihn dort abholen, wo er sich befindet, im Park, zu Hause oder im Verein.“ Der digitale Wandel verändere zudem den Sport im Raum, Künstliche Intelligenz und Augmented Reality beeinflussen Training, Recruiting, Gesundheit und Kommunikation.

Im Breakout zum E-Sport diskutierten das Publikum und die Referenten Dr. Fabian Laugwitz, Vizepräsident des eSport-Bund Deutschland e. V. (ESBD), Niklas Timmermann, Vizepräsident ESBD und Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Schulke, Experte für Sport und Event Management, die Potenziale, aber auch die Gefahren innerhalb der E-Sport-Branche. 

Vereine sind digital aktiv

Als Abschluss der Sportmanagement-Tage 2019 diskutierten Karsten Bentlage, Managing Director bei Lagardère Plus, Timm Jäger, Referent des Vorstands bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Andreas Klages, Hauptgeschäftsführer des Landessportbund Hessen, Jens-Uwe Münker, Abteilungsleiter Sport im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport sowie Professor Dr. Holger Preuss, Vorstand der Deutsche Olympische Akademie (DOA) mit Moderator Kai Gemeinder die Thesen der Konferenzvorträge.

Jens-Uwe Münker sieht in kurzen Wegen für Vereine ein zentrales Element des digitalen Wandels. Andreas Klages betonte die Bandbreite der Einzelaktivitäten in den Vereinen. „Vereine optimieren ihre Kommunikation mit Social Media-Kanälen und neuen Websites, statten Vereinsheime mit WLAN aus, nutzen digitale Bildungsangebote oder Apps für die Schiedsrichtereinteilung.“ Diese Aktivitäten brauchen ein vereinendes Gesamtkonzept, so Andreas Klages, um den Menschen mit Sport abzuholen. „Wir müssen dem Bedürfnis nach ‚mein Sport in meiner Stadt‘ nachkommen.“

Der gläserne Sportler

Timm Jäger stellte während der Podiumsdiskussion das Innovationskonzept der Eintracht Frankfurt Fußball AG vor. „Wir haben eigene Bereiche für Innovationen geschaffen. Mit unserem Start-up-Programm sind wir nah an neuen Entwicklungen. Wir arbeiten an digitalen Geschäftsmodellen, einem regionalen digitalen Ökosystem, entwickeln mit der Deutschen Bank einen digitalen Payment-Prozess auch außerhalb des Stadions und sind im Breitensport ein Vorreiter im E-Sport.“ Das Spielfeld im Eintracht-Stadion sei zudem mit Sensoren bestückt. „Das macht den Sportler zwar gläsern, hilft uns aber dabei, jeden Spieler optimal weiterzuentwickeln.“

Präsident Professor Dr. Florian Pfeffel ist mit den 4. Sportmanagement-Tagen 2019 zufrieden. „Die Konferenz hat sich erneut als Plattform für Ideen, neue Projekte und Netzwerken bewiesen. Wir freuen uns, dass wir renommierte Organisationen der Sportbranche, Experten und Studierende zu einem fruchtbaren Austausch zusammengebracht haben.“

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