
Für manche Positionen im höheren Management erwarten viele Arbeitgeber neben Berufserfahrung einen Master-Abschluss. Einige Bachelor-Absolventen sorgen vor und studieren gleich weiter – andere sammeln zunächst Praxiserfahrung und kehren nach einigen Jahren zurück in den Hörsaal. In beiden Fällen ist die Finanzierung des weiterführenden Studiums eine Herausforderung, gerade wenn man in Vollzeit studiert und keine Zeit für eine 40-Stunden-Woche bleibt. Eine Finanzierungsmöglichkeit ist der studentische Nebenjob.
Das Master-Vollzeit-Programm der accadis Hochschule ermöglicht es den Studierenden, einer nebenberuflichen Tätigkeit, zum Beispiel als Werkstudent für 15 bis 20 Stunden in der Woche, nachzugehen. So sichern sie die Finanzierung des Studiums und sammeln Praxiserfahrung im Unternehmen. Im zweiten Studienjahr bietet sich die Gelegenheit, über das ins Studium integrierte Auslandspraktikum ein Unternehmen von sich zu überzeugen und vielleicht für den Rest des Studiums eine Teilzeitstelle zu ergattern. Es lohnt sich zudem, den Arbeitgeber zu fragen, ob Interesse besteht, die Master Thesis gemeinsam zu schreiben. Das Unternehmen kann Fragestellungen aus dem Unternehmensalltag von dem Studenten wissenschaftlich bearbeiten lassen. Der Studierende wiederum gibt der an sich theoretischen Abschlussarbeit eine praktische Orientierung und verdient weiterhin Geld. Soweit die Theorie. Doch wie kann das in der Praxis aussehen? Wir haben mit accadis-Master-Studentin Laura Bechtold (LB) über die Vereinbarkeit von Master-Studium und Nebenjob gesprochen.
Laura Bechtold, Sie gehen neben Ihrem Master-Studium an der accadis Hochschule einer Werkstudententätigkeit nach – in welcher Branche und in welchem zeitlichen Umfang?
LB: Während meines Pflichtpraktikums, welches ich im Rahmen meines Bachelors an der accadis Hochschule absolviert habe, war ich im Bereich Online Communication und Relationship Management in einem Gesundheitskonzern tätig. Dieses Praktikum hat mich dazu inspiriert, mich für den Master-Studiengang International Healthcare Management einzuschreiben. Begleitend zum Studium arbeite ich immer noch in der gleichen Abteilung des Konzerns und kann in 20 Stunden pro Woche tatkräftig an der Entwicklung von Kommunikations- und Servicestrategien mitarbeiten.
Wie hoch schätzen Sie den Umfang der Praxiserfahrung über diese Werkstudententätigkeit ein?
LB: Insbesondere durch den inhaltlichen Schwerpunkt auf Healthcare Management hilft mir meine Arbeit dabei, die Zusammenhänge besser zu verstehen. Durch das Studium bekommt man einen geschärften Blick für das große Ganze. Doch durch meine Werkstudententätigkeit setze ich mich auch außerhalb des Studiums, in meinem Arbeitsalltag, damit auseinander.
Haben Sie schon einmal Fragestellungen aus Ihrer parallelen Tätigkeit mit in eine Vorlesung genommen bzw. konnten Sie bereits Inhalte der Vorlesungen in Ihrem Werkstudentenjob anwenden?
LB: In vielen Vorlesungen fangen meine Fragen mit: „Bei uns auf der Arbeit…“ an. Als Werkstudentin tätig zu sein, gibt mir die Chance, die Vorlesungsinhalte direkt mit meinen Erfahrungen aus meinem Arbeitsumfeld zu spiegeln. Besonders interessant sind die Parallelen, die ich aus den Vorlesungen und meinem Arbeitsalltag ziehen kann. Durch die Vorlesungen die Gesamtmarktsituation besser zu verstehen, hilft mir auch dabei, die Gesamtentwicklungen und meine Aufgabenbereiche einordnen zu können.
Ist ein Nebenjob Ihrer Meinung nach eine gute Möglichkeit, das Studium zu finanzieren oder sollte man ihn eher wegen der Praxiserfahrung annehmen?
LB: Nach meiner Kenntnis ist die Bezahlung der Werkstudententätigkeit oft unterschiedlich. Grundsätzlich reicht das Gehalt durchaus, um die Studiengebühren zu zahlen. Ich persönlich habe mich wegen der Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, für eine Stelle als Werkstudentin beworben. Für mich ist die Ausgewogenheit von Studieren und Anwenden die beste Möglichkeit, das Gelernte zu verstehen und zu vertiefen.
Wie herausfordernd ist es, neben dem Master-Studium einer Werkstudententätigkeit wie der Ihren nachzugehen?
LB: Der zeitliche Umfang der Werkstudententätigkeit kann individuell mit dem Arbeitgeber vereinbart werden, darf aber 20 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Grundsätzlich finde ich, dass diese Stundenanzahl gut mit meinem Studium vereinbar ist. Jedoch sollte man vorab sein eigenes Zeitmanagement ehrlich einschätzen. Besonders zum Ende der Trimester, wenn Klausuren und Abgaben von Hausarbeiten anstehen, muss man die verbleibende freie Zeit sorgfältig planen. Etwas Disziplin und ein gutes Zeitmanagement sind ganz klar die Voraussetzungen, um nicht ins Straucheln zu geraten – aber das ist eigentlich immer der Fall.
Wem würden Sie – abgesehen von finanziellen Gründen – empfehlen, neben dem Master-Studium einer Werkstudententätigkeit nachzugehen?
LB: Ich habe festgestellt, dass „Learning by Doing“ ein gutes Prinzip für mich ist. Ein Thema hauptsächlich theoretisch zu behandeln, ist für mich nicht der ideale Weg. Ich möchte mich auch in meinem Praxisalltag damit auseinandersetzen. Wem es ähnlich geht, kann ich eine Werkstudententätigkeit in dem thematischen Bereich seines Studienfokus nur empfehlen.
Was sollte man unbedingt beachten, wenn man neben dem Master-Studium arbeiten geht?
LB: Am besten man hat einen Kalender zu Hand, um sich seine Zeit für Vorlesungen, Lernen und Arbeiten gut einzuteilen – ganz wichtig sind natürlich auch Freiräume für Hobbies oder einfach nur zum Ausspannen. Man soll am Studium ja schließlich auch Spaß haben. Eine gute Planung ist wirklich die halbe Miete.
Vielen Dank für das Gespräch!
Laura Bechthold ist als Werkstudentin tätig – möchten Sie noch andere Finanzierungsoptionen kennenlernen? Auf unserer Website stellen wir weitere Finanzierungsmöglichkeiten vor. Gern beraten wie Sie auch auf unseren Master-Informationsabenden oder in einem Beratungsgespräch, z. B. im Anschluss an eine Schnuppervorlesung im regulären Master-Studium – denn Sie möchten sicher wissen, was genau wir Ihnen für die Studiengebühren bieten.