
Die
aktuelle Ungewissheit, was die Arbeitsmarktentwicklung im kommenden Herbst
betrifft, hat bei vielen Bachelor-Absolventen dieses Sommers dazu geführt, ihre
Pläne zum Berufseinstieg zu überdenken. Eine aktuell durchgeführte Umfrage hat
ergeben, dass der Anteil der Bachelor-Absolventen an der accadis Hochschule,
die im direkten Anschluss ein Master-Programm belegen wollen, von 25 % auf 46 %
in die Höhe geschnellt ist. 12 % der Studierenden nennen die Corana-Krise explizit
als Beweggrund.
Seit Beginn des
Bolognaprozesses und der daraus resultierenden Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen
ist der Anteil der Studierenden, die im Anschluss an das Bachelor-Studium ein
Master-Programm belegen, gewachsen. Während das Master-Programm an der accadis
Hochschule Bad Homburg in den späten 2000ern noch eher eine Nische bildete, hat
sich der Anteil der Bachelor-Absolventen, die ein Master-Programm belegen, in den
letzten Jahren auf 25 % gesteigert.
Einerseits Karriereperspektive und andererseits
Arbeitsmarkt-Sorge sind die Treiber für den Anstieg der Übergangsquote
Bislang war eine
bessere Karriereperspektive und der Wunsch, sich tiefer und intensiver mit einzelnen
Branchen oder betriebswirtschaftlichen Funktionen zu befassen, meist der Grund,
ein Master-Studium zu belegen. Der jetzt nach oben geschnellte Anteil – 46 %
der accadis-Bachelor-Absolventen planen ein Master-Studium – resultiert aber
vor allem aus den aktuellen Unwägbarkeiten am Arbeitsmarkt. „Ob mein
Traumarbeitgeber im Herbst Einstellungen vornehmen wird, ist noch unsicher. Da mache
ich aus der Not eine Tugend und studiere erst einmal weiter“, hat ein
Studierender der accadis deutlich gemacht. Ca. 12 % der Bachelor-Absolventen,
die jetzt ein Master-Programm anstreben, haben angegeben, vor der
Corona-Pandemie eher den direkten Berufseinstieg nach dem Bachelor ins Auge
gefasst zu haben.
Das Master-Programm ist in der aktuellen Zeit
eine sehr rationale Entscheidung
„Aus
Studentensicht ist das eine sehr rationale Entscheidung“, führt Prof. Dr.
Florian Pfeffel, Präsident der accadis Hochschule aus. „Ein Master-Programm ist
ja nie eine Notlösung, sondern immer ein zielführender Karriereschritt.“ Die
meisten Studierenden hätten auch in den vergangenen Jahren schon intensiv die
beiden Optionen abgewägt, für viele sei in der aktuellen Zeit die
eingeschränkte Planbarkeit, was den Arbeitsmarkt betrifft, das Zünglein an der
Waage. „Es gibt zwar
weiterhin eine Vielzahl von Unternehmen, die Einstellungen vornehmen,“ ergänzt
Prof. Dr. Andrea Hüttmann, Vizepräsidentin und Leiterin der Abteilung Corporate
Relations, „Aber insgesamt – auch über die Tourismus- und Eventbranche hinaus –
ist die Personalrekrutierung der Unternehmen nachvollziehbarer Weise
zurückhaltender ausgeprägt.“
Der Rückgang der internationalen Diversität in
den Master-Programmen wird spürbar sein
Für einen
privaten Anbieter von Master-Programmen ist die höhere Übergangsquote ins
Master-Studium zunächst mal eine gute Nachricht. Etwa die Hälfte der deutschen
Studierenden im accadis-Master-Programm sind eigene Bachelor-Absolventen, die
andere Hälfte kommt von anderen Hochschulen. Auch hier wird sich der Zulauf
erhöhen, weil viele deutsche Studierende, die im Ausland ihr Master-Programm
absolvieren wollten, jetzt doch hier in Deutschland bleiben. Die Studierenden
schrecken vor den meist hohen Studiengebühren einer Auslandsuni zurück, wenn
das Risiko besteht, erst mal ein oder zwei Semester vom heimischen Schreibtisch
aus an Online-Vorlesungen teilzunehmen. „Auch wir werden vermutlich einen
Rückgang der internationalen Diversität bei den Studierenden in unserem
englisch-sprachigen Master-Programm spüren“, erläutert Prof. Pfeffel: „Wir
bieten zwar zahlreiche flexible Regelungen für unsere internationalen
Studieninteressenten an, aber wir werden bei vielen erst im September wissen,
ob und wann sie nach Deutschland kommen wollen und dürfen.“