
Goldene Himbeere? Auch in diesem Jahr haben uns die Organisatoren der ChampionsTrophy einen Strich durch die Rechnung gemacht, haben keine Trophäe für Nichtleistung eingeführt. Und das, obwohl wir bisher bei jeder Teilnahme aufs Neue genau die richtige Leistung dafür abgeliefert hatten. Unsere Bundeskanzlerin fasste es zur selben Zeit knapp 800 Kilometer weiter südlich und eine Maß Bier in ihren starken, fürsorglichen Armen haltend gut zusammen: „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei.“
Danke Frau Merkel, haben wir verstanden. Also: selber machen. So entschieden sich die Mitfahrer der gemütlichen accadis-Kaffeefahrt dazu, der CT-Gemeinschaft dieses Mal zu zeigen, was eine Harke ist – oder eben ein Schmetterschlag direkt aus den Tiefen der Volleyball-Hölle, zu deren Pforten ein gewisser Collin G-Punkt sowie Julius K. Schlüsselgewalt zu haben schienen. Beide flogen durch die Lüfte über die Köpfe ihrer Teamkameraden, feuerten die kanonenkugelähnlichen Geschosse mit Überschallgeschwindigkeit um und an die Köpfe der Gegner und hatten schon bald die Konkurrenz überzeugt: Hier hat keiner was zu holen.
Kein Wunder, dass bereits in der Vorrunde die roten Teufel der Mainzer JGU erkannten, dass es durchaus Sinn machte, sich den accadis-Spirit einzuverleiben und die Blauen anzufeuern. An dieser Stelle sei „blau“ rein auf die Farbe der Trikots zu beziehen, wobei als Randnotiz die Tatsache Erwähnung finden sollte, dass selbst das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland in entscheidenden Momenten Kraft schöpft aus dem ein oder anderen Schluck Hopfensprudel. Erneut herzlichen Dank, Frau Merkel, für die Bestätigung.
Aufgrund dessen, dass es den Leser langweilen könnte, sei auch davon abgesehen, jede einzelne der nahezu unzähligen genialen Spielszenen des Höllenduos G-Punkt/K. und deren Mannschaft im Detail zu beschreiben. Folgend deshalb nur einige exemplarische Momentaufnahmen aus Sicht des Schreihalses am Spielfeldrand.
Exemplarische Momentaufnahme #1: Er pritscht den Ball butterweich und kerzengerade gen Decke, während sein kongenialer Partner wie an der Schnur gezogen seine Himmelfahrt antritt, einige Minuten in der Luft auf den rechten Moment wartet, um dann mit Paukenschlag und Funkenflug das Spielgerät in Richtung des hilflosen Frankfurt Schoolers zu katapultieren, der, am Kopf getroffen, zwar jetzt die Haare schön, dafür aber noch weniger Orientierung als zuvor hat. Begleitet wird die Szene von kollektivem Ausrasten des JGU-accadis-Jubelanhangs (kurz JaJa).
Exemplarische Momentaufnahme #2: Er pritscht den Ball butterweich…und so weiter, die Szene lässt sich beliebig oft wiederholen; einziger Unterschied in diesem Moment ist, dass das Opfer der den Ball penetrierenden Pranke nicht der Kopf des FS-Spielers, sondern der Boden unter den Füßen der Maastrichter Müllabfuhr ist, der gewonnene Punkt den zehnten Punkt des dritten Finalsatzes darstellt und das kollektive Ausrasten sich zu einer tobenden, undefinierbaren und Collin G-Punkt unter sich begrabenden Masse entwickelt, die in literweise Bier, Schweiß und Tränen badet und die Teilnehmerzahl von JaJa deutlich übersteigt – die ganze Halle bebt!
Damit sei es genug der Beschreibung unserer unbeschreiblichen Leistung am Netz, denn natürlich muss nach einem Hamburg-Ausflug auch auf die Schönheit des beschaulichen Fischerdörfchens hingewiesen werden, in dem die Veranstaltung stattfand, welche allerdings deutlich in den Schatten gestellt wurde von der Strahlkraft und Eleganz der diesjährigen accadis-Cheerleader, die keinen Pokal, dafür aber die Herzen der Veranstalter, aller angereisten Unis sowie natürlich der eigenen Mitfahrer im Sturm eroberten. Es war wohl nicht zuletzt deren Verdienst, dass auch außerhalb der accadis-Reihen der Fangesang „accadis hat die schönsten Frau’n der Welt“ regen Anklang fand.
Damit möchte ich hier und jetzt das Kapitel #CT2017 schließen – man soll ja bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist – mit dankenden Schlussworten an die Mitglieder des unvergleichlichen Orga-Teams, an die Höllenkerle des Volleyballteams sowie ganz besonders an Sie, Frau Merkel, für Ihre Unterstützung. Danke und bis nächstes Jahr, Phil.
Philipp Schäfer, Student accadis Hochschule