
Die accadis Hochschule bietet ihren Studenten im dritten Studienjahr die Möglichkeit ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu studieren. Warum das eine unvergessliche und unbedingt empfehlenswerte Erfahrung ist, werde ich euch kurz erzählen.
Zu meiner Person: Ich bin Studentin im dritten Jahr an der accadis Hochschule und habe gerade erfolgreich mein einjähriges Auslandsstudium in Newcastle upon Tyne (GB) abgeschlossen. Mein Studiengang heißt Media and Creative Industries Management und in England habe ich Marketing Management studiert.
Die Universität
Die Northumbria University ist, um es in einem Wort zu beschreiben, riesig. Es gibt allerhand Gebäude, viele Dozenten und noch mehr Studenten und trotzdem findet man sich auf dem Campus leicht zurecht. Die Business School, wo alle Management und Business Studiengänge gelehrt werden, ist eines der modernsten Gebäude und dementsprechend ausgestattet. Natürlich war es zunächst ungewohnt in Vorlesungssälen mit etwa 300 statt 30 Studenten zu sitzen, aber es ist eine Erfahrung, die man sich als Privatstudent nicht entgehen lassen sollte. Außerdem sind an der NU viele internationale Studenten, das heißt, selbst wenn das eigene Englisch mal nicht perfekt sein sollte, muss man sich keine Gedanken machen, dass man sich blamieren könnte. Erfahrungsgemäß hatte aber keiner der deutschen Studenten, die an der accadis Hochschule Business English gelernt hatten, Probleme mit der Sprache, weder in den Seminaren noch in den Hausarbeiten.
Die Unterkunft
Viele Studenten, die ihr erstes Jahr an der NU studieren, und internationale Studenten sind in Studentenwohnheimen untergebracht. Es gibt mehrere zur Auswahl, je nach Budget und Ausstattung. Mein Wohnheim hieß Camden Court und ich kann es einfach wegen der Nähe zur Uni nur empfehlen. Gelebt habe ich in einer Wohnung mit drei weiteren Studenten (einer Deutschen und zwei Mauritianern), allerdings hatte jedes Zimmer sein eigenes Bad, etwas das durchaus empfehlenswert ist, wenn man mit zunächst Fremden zusammen wohnt. Die Küche wurde geteilt und verfügte über ausreichend Platz, um sich mit anderen Studenten dort zu treffen.
Die „Geordies“
Die Geordies, so werden die Einheimischen in Newcastle genannt, sind ein sehr nettes und hilfsbereites Volk. Wenn man mal etwas verloren auf dem Bahnsteig oder der Straße steht, wird einem (fast) immer Hilfe angeboten. Das gilt natürlich auch für sämtliche Herausforderungen an der Uni oder im Wohnheim. Das Wort „Geordie“ wird auch für den Akzent bzw. Dialekt der Newcastler verwendet. Der Akzent mit dem Ursprung im Altenglischen ist etwas gewöhnungsbedürftig, da viele Worte sich wenig nach „normalem“ English anhören. Im Normalfall kommt man als internationaler Student damit aber eher weniger in Kontakt und falls doch, einfach noch einmal nachfragen, die Geordies sind immer bereit das Gesagte zu wiederholen, auch wenn das meist die Stärke des Akzents nicht mildert.
Das Studentenleben
Newcastle upon Tyne ist bekannt für sein Studentenleben. Damit sind nicht nur die Fresher’s Week (Einführungswoche) Partys gemeint, sondern auch das gesamte Leben in Newcastle. Es gibt sehr viele Studentenangebote und Möglichkeiten für junge Leute. Egal ob Fitnessstudio, Party, Shopping oder Kino, hier findet man alles, was man für eine unvergessliche Zeit braucht. Und nicht zu vergessen: Bei all diesen Sachen lernt man sehr viele unterschiedliche Menschen kennen, mit denen man dann eventuell auch Freundschaften fürs Leben schließt.
Der Dual Degree
Der Dual Degree ist eine Option, die es ermöglicht nach einem dreijährigen Studium zwei Bachelorabschlüsse zu haben, einen englischen und einen deutschen. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, diese Möglichkeit zu nutzen, und bereue es nicht. Der Mehraufwand ist das Schreiben einer englischen Dissertation, deren Umfang 10 000 Wörter sind. Allerdings darf das Thema selbst gewählt werden und es gibt viele Workshops, in denen man genaue Anleitungen bekommt, wie die Dissertation aussehen soll. Alternativ für diejenigen, die lieber Gruppenarbeit mit echten Businessfällen bevorzugen, gibt es das Consultancy Project. Ein Projekt mit einem Unternehmen, welches am Ende mit einer Präsentation und einem Report abgeschlossen wird und dann alternativ zur Dissertation zum Abschluss anerkannt wird. Und die Graduation Ceremony sollte man sich nach so einem Abschluss und harter Arbeit auch nicht entgehen lassen!
Fazit
Ein Auslandsstudium lohnt sich. Egal, ob man für ein halbes oder ein ganzes Jahr ins Ausland geht, die neuen Erfahrungen und das dort erworbene Wissen sind unbezahlbar. Eine andere Universität in einem anderen Land, andere Kulturen, eine andere Sprache – all diese Dinge tragen dazu bei, dass man seinen Blick über den Tellerrand erweitert und reift. Abgesehen davon, sieht es im Lebenslauf bei potenziellen späteren Arbeitgebern immer gut aus, einmal im Ausland auf eigenen Beinen gestanden zu haben.
Elena Hubert
Media and Creative Industries Management
2016
Fotos: (c) Elena Hubert