Duales Studium mit „eigenem“ Praxispartner

charlotte soth duales studium ronnefeldtIn unserer Interviewreihe „Mein Duales Studium mit eigenem Partner“ stellen wir Studierende vor, die ihren Praxispartner nicht über den klassischen Kooperationspartnerpool der accadis gefunden haben, sondern eigenständig auf die Suche gegangen sind.

Heute im Interview: Charlotte Soth, die ihren Praxispartner beim traditionsreichen Teeunternehmen Ronnefeldt gefunden hat. Ihr Beispiel zeigt, wie wichtig frühzeitiges Engagement, klare Interessen und Mut zur Initiative sind.

Bei welchem Unternehmen sind Sie tätig?

Ich arbeite aktuell bei Ronnefeldt, einem traditionsreichen Teeunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen wurde bereits 1823 gegründet und steht seitdem für höchste Qualität, handwerkliche Verarbeitung und die sorgfältige Auswahl der Tees. 

Ronnefeldt produziert Premium-Teesorten und vertreibt diese weltweit – insbesondere im gehobenen Hotellerie- und Gastronomiebereich. Für mich war das Unternehmen besonders attraktiv, weil es Tradition, Qualität und internationales Arbeiten verbindet. Und ganz ehrlich: Guter Tee ist immer eine gute Idee.

Was machen Sie aktuell im Unternehmen?

Ich arbeite derzeit in der Customer Sales Abteilung, also in der Kundenbetreuung, Kundenakquise und im Vertrieb. Dort unterstütze ich unterschiedliche Projekte und stehe sowohl mit internationalen Partnern als auch mit internen Teams in engem Austausch. 

Besonders spannend finde ich die große Bandbreite an Aufgaben: Kein Tag gleicht dem anderen, ich bekomme Einblicke in viele Prozesse und kann mich fachlich wie persönlich weiterentwickeln.

Warum haben Sie sich für die autarke Suche entschieden und keinen Praxispartner der accadis gewählt?

Mir war wichtig, ein Unternehmen zu finden, das wirklich zu meinen Interessen und Stärken passt – und mit dessen Produkten und Werten ich mich langfristig identifizieren kann.
Ronnefeldt hat mich sofort überzeugt: Qualität, Tradition und internationale Ausrichtung – genau die Mischung, die ich mir gewünscht habe. Zudem wollte ich früh Verantwortung übernehmen und mich aktiv einbringen. Die autarke Suche hat mir die Freiheit gegeben, genau diesen Weg zu gehen.

Was war rückblickend der entscheidende Schritt, um Ihren Praxispartner zu finden?

Der wichtigste Schritt war, frühzeitig aktiv zu werden und gezielt Kontakte aufzubauen. Ein großer Vorteil war, dass ich bereits im Februar 2023 ein Praktikum bei Ronnefeldt absolviert hatte. Dadurch kannte ich das Unternehmen, das Team und die Arbeitskultur – und wusste, dass es gut zu mir passen könnte.

Ich hatte auch andere Optionen im Blick, da ich bereits in verschiedenen Unternehmen praktische Erfahrungen gesammelt hatte. Am Ende passte Ronnefeldt jedoch am besten zu meinen Werten, Interessen und beruflichen Zielen.

Man könnte sagen: Ich hatte die Wahl – und habe mich bewusst für den Tee entschieden.

Welche Tipps haben Sie für andere, die ihren Praxispartner selbst suchen möchten?

Mein wichtigster Tipp: früh anfangen und sich intensiv mit den eigenen Interessen und möglichen Branchen auseinandersetzen.
Man sollte keine Scheu haben, Unternehmen direkt anzusprechen und selbstbewusst zu zeigen, welchen Mehrwert man mitbringt. Ein professioneller Auftritt, eine sorgfältige Bewerbungsmappe und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, machen oft den entscheidenden Unterschied. Und ganz wichtig: Dranbleiben.

Engagement wird wahrgenommen – und häufig auch belohnt. Hartnäckigkeit ist manchmal unbequemer als eine Tasse Tee, aber oft wirkungsvoller.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Dualen Studium – und wie gehen Sie damit um?

Die größte Herausforderung ist für mich, Studium und Arbeit zeitlich gut zu organisieren. Das erfordert Disziplin, klare Prioritäten und eine gute Struktur. Ich plane meinen Alltag sehr bewusst und nutze produktive Zeitfenster gezielt.

In meinem Fall kommt zusätzlich noch der Leistungssport hinzu – gewissermaßen ein weiterer Job. Termine, Trainingszeiten und Prüfungsphasen unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer leicht. Gleichzeitig motiviert mich genau diese Herausforderung, weil sie mir zeigt, wie viel möglich ist, wenn man strukturiert bleibt und dranbleibt.

Tee hilft dabei übrigens auch – zumindest mental.

Was motiviert Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Mich motiviert, Teil eines Unternehmens zu sein, das für hochwertige Produkte steht und international anerkannt ist. Ich habe das Gefühl, aktiv zur Weiterentwicklung beitragen zu können und eigene Ideen einzubringen.

Besonders wichtig ist für mich aber das Team: Ich arbeite mit offenen, hilfsbereiten Kolleginnen und Kollegen zusammen, bei denen man sich jederzeit austauschen kann. Diese positive Arbeitsatmosphäre macht für mich einen großen Teil der Motivation aus.

Was schätzen Sie am Dualen Studium?

Ich schätze besonders die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Inhalte aus dem Studium kann ich direkt im Unternehmen anwenden – das macht das Lernen greifbar und sinnvoll. 

Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen Hochschule und Praxis entwickle ich mich schnell weiter, übernehme Verantwortung und lerne, selbstständig zu arbeiten. Beruflich wie persönlich bringt mich das enorm weiter. Und am Ende kann ich sagen: Es lohnt sich.
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